Börse

Apple und Co. wieder im Aufwind

An der Börse feiern Urgesteine aus der IT-Branche ein beachtliches Comeback: Nachdem sie Anleger in der Vergangenheit oft enttäuschten, sind die Aktien von Apple, BlackBerry und Microsoft jetzt wieder gefragt und verzeichnen Kursgewinne.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Megatrend mobile Computing: Investoren sind inzwischen davon überzeugt, dass auch die Urgesteine der IT-Branche hier gut aufgestellt sind.

Megatrend mobile Computing: Investoren sind inzwischen davon überzeugt, dass auch die Urgesteine der IT-Branche hier gut aufgestellt sind.

© nenetus / fotolia .com

NEU-ISENBURG. Lange Zeit zählten sie nicht gerade zu den Stars am Börsenhimmel: Die Apple-Aktie brach im Herbst 2012 um 44 Prozent ein, nachdem ein Jahr zuvor Unternehmensgründer Steve Jobs gestorben war und Aktionäre zweifelten, ob die neueste Generation an Mac-Computern und iPad-Tablets an frühere Verkaufserfolge anknüpfen könnten.

Die Börsennotierung des auf Business-Mobiltelefone spezialisierten kanadischen Herstellers BlackBerry, früher Research in Motion genannt, war wie ein Stein um 90 Prozent gefallen, weil das Unternehmen den Trend zu den Smartphones verschlafen hatte.

Die Microsoft-Aktie dümpelte von 2010 bis zu Beginn dieses Jahres dahin, weil Börsianer fürchteten, dass die Softwareschmiede mit ihren alten Betriebssystemen beim Wandel zu neuen Tablet-PCs nicht würde mithalten können.

Stabile Kursrallye

Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht. Der Kurs der Microsoft-Aktie hat seit Jahresbeginn 14 Prozent gewonnen, nachdem der Konzern aus Seattle sein neues tabletfähiges Betriebssystem "Windows 8" eingeführt hat und verstärkt Internetdienste für Smartphonenutzer anbietet.

Das BlackBerry-Papier hat seit vergangenen Dezember um 30 Prozent zugelegt, nachdem der frühere Chef der SAP-Tochter Sybase John Chen als neuer Vorstandsvorsitzender angeheuert wurde, um das Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen, und eigene Smartphones entwickelt wurden.

Apples Börsenkurs stieg seit Sommer vergangenen Jahres um 40 Prozent, nachdem neue iPads und iPhones reißenden Absatz fanden.

Etliche Analysten glauben, dass die Kursrallye weitergehen wird. "Microsoft wandelt sich erfolgreich von einem klassischen PC-orientierten Softwarekonzern zu einem dynamischen Anbieter mobiler Internetdienstleistungen", kommentiert Mark Moerdler vom US-Analysehaus Bernstein Research.

In den kommenden zwölf Monaten könne die Aktie um weitere 20 Prozent steigen. "Microsoft setzt seine neue Strategie gut um", urteilt auch Keith Weiss von Morgan Stanley.

Deutsche-Bank-Analyst Karl Keirstead hingegen hat die Aktie von Kaufen auf Halten zurückgestuft: "Die positiven Nachrichten sind inzwischen im Kurs enthalten."

Auch Apple hat noch Potenzial

Hingegen sehen Deutsche Bank, die Schweizer UBS und das US-Analysehaus Jefferies bei der Apple-Aktie noch Kurspotenzial von rund 50 Prozent in den kommenden zwölf Monaten. Alle drei Häuser haben das Kursziel bei 650 US-Dollar gesetzt. Aktuell notiert die Aktie bei rund 425 US-Dollar.

"Apple setzt den Goldstandard bei Tablets und Smartphones", sagt Sherri Scribner von der Deutsche Bank. "Beide Produktgruppen verzeichnen die höchsten Wachstumsraten und Apple wird davon überdurchschnittlich profitieren."

Der Konzern biete nicht nur sehr gute Produkte, sondern auch einen sehr guten Kundenservice, sagt UBS-Analyst Steven Milunovich. "Das wird Umsatz, Gewinn und Börsenkurs nachhaltig steigern." Hatten noch vor einem Jahr fast alle Banken die BlackBerry-Aktie mit Verkaufen eingestuft, gibt es jetzt nur noch sechs negative Ratings.

Hingegen haben 21 Analysten das Papier nun mit Neutral oder Halten eingestuft. Gerade erst hat die New Yorker Investmentbank Oppenheimer die Aktie auf Neutral heraufgesetzt, nachdem BlackBerry seinen Verlust im ersten Quartal dieses Jahres auf 0,08 Dollar pro Aktie reduzieren konnte.

Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 0,57 Dollar pro Aktie gerechnet.

Nicht nur die neuen Smartphones von BlackBerry verkaufen sich besser als erwartet. Das Unternehmen baut auch erfolgreich seinen eigenen Kurznachrichtendienst BlackBerry-Messenger aus und hat dafür bereits 85 Millionen Nutzer gewonnen. das entspricht immerhin 18 Prozent der Nutzer des Konkurrenten Whatsapp.

"Wir sind auf einem guten Weg", sagt Thad White, Chef der Messengersparte bei BlackBerry.

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