Anlagen-Kolumne

VW zeigt, wie schwankend die Branche ist

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Als Aktien-Anleger wünschen wir uns wohl alle hohe Erträge - bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Leider gibt es das nicht. Auch nicht bei Marktschwergewichten, wie Energieversorgern oder den großen Fahrzeugbauern.

Der Kursrutsch der VW-Aktie verdeutlicht, wie wichtig die breite Streuung über verschiedene Regionen und Branchen ist. Keine noch so gründliche Bilanzanalyse schützt vor Betrug, Skandalen oder - wie im Falle unserer Stromversorger - vor politischen Kehrtwenden. Bei VW und den Energieversorgern könnte man meinen, sie sind schon so weit gefallen, tiefer geht es nicht mehr.

Leider können Aktien, die schon um 50 Prozent gefallen sind, nochmal um 50 Prozent fallen oder im Extremfall sogar wertlos werden. Auch wenn die Pleite bei den oben genannten Unternehmen wohl nicht zu erwarten ist.

Gerade bei VW sind Dauer und Folgen der juristischen Auseinandersetzung schwer abzuschätzen. Die Emissionsmessung wird jetzt vermutlich für die gesamte Autobranche drastisch verschärft. Die Kosten zusätzlicher Investitionen in Effizienz und Abgasnachbehandlung werden die Autobauer nur zum Teil an die Endkunden weitergeben können. Das belastet die Margen. Die Autonachfrage generell wird wegen des VW-Skandals aber nicht erlahmen.

Nur wohin geht die Reise langfristig? Wer hat die besten Elektro-Konzepte? Welche Konkurrenz erwächst in den Schwellenländern, und wie erfolgreich werden Google oder Apple am Automarkt sein? Höhere F&E-Ausgaben, geringere Profitabilität, wachsende Konkurrenz: Die Unwägbarkeiten in der Branche nehmen zu. Langfristig sind Autoaktien also kein Kauf.

Kurzfristig könnten sie auf dem aktuellen Niveau interessant sein. Wer auf Sicherheit setzt, sollte aber die Finger davon lassen. Es gibt genügend Aktien anderer Branchen, die dem Wunsch nach langfristiger Stabilität näher kommen.

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