Anlagen-kolumne
Aktien bleiben eine vernünftige Anlageklasse
Gewöhnlich nimmt zu dieser Jahreszeit das Thema "Sell in May and go away" Fahrt auf. In der Vergangenheit wurde an dieser Stelle häufiger darüber berichtet. Fest steht, dass mit dem Mai eine saisonal ungünstige Börsenphase ansteht und dass der Mai im Durchschnitt der zweitschlechteste Monat nach dem September ist. Passend dazu beschäftigt die Präsidentschaftswahl in Frankreich derzeit nicht nur die Gemüter sondern auch die Märkte.
Da das französische Wahlsystem einen zweiten Urnengang vorsieht, wird die Unsicherheit zunächst bis Anfang Mai anhalten. Grundsätzlich aber stehen die Vorzeichen für ein gutes Börsenjahr 2017 weiterhin nicht schlecht – wenn man sich das Gross der Konjunkturindikatoren anschaut. Kurzfristig sind die positiven Konjunkturüberraschungen zwar etwas weit vorausgeeilt und dürften sich zunächst etwas beruhigen, was die Börse zeitweise belasten kann. Eine Korrektur an den Märkten bleibt aber immer eine Einstiegsgelegenheit.
Die schlimmsten Crashprognosen und das Auseinanderfallen der Eurozone im Falle eines Wahlsiegs der rechtspopulistischen Gallionsfigur Marine Le Pen sind mittelfristig wenig wahrscheinlich. Denn dazu bedarf es noch weiterer parlamentarischer Abstimmungen. Solange die Konjunktur weltweit stabil läuft und die Anleihenrenditen derart niedrig sind, bleiben Aktien eine vernünftige Anlagealternative, auch wenn die Bewertungen ungünstig sind. Europäische Aktien sind derzeit attraktiver als US-Aktien und weisen das bessere Gewinnwachstum auf.
Die internationalen Fondsmanager positionierten sich zuletzt entsprechend und gewichten die EU-Region in ihren Portfolios höher. Kurzfristig wären Turbulenzen nicht überraschend und passen ins Bild. Crashszenarien von -20 Prozent erscheinen aber unbegründet und übertrieben. Und nochmal: Rückschläge sind willkommene Kaufgelegenheiten.
Der unabhängige Fondsmanager Dr. Jens Ehrhardt erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.