Kommentar zum E-Card-Streit

Verbindung gestört

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Ärzte und Kassenvertreter haben sich - mal wieder - völlig ineinander verhakt. In der Frage, wie das Sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) sinnvoll in die der elektronischen Gesundheitskarte zugrunde liegenden Telematikinfrastruktur eingebunden werden soll, scheint derzeit keine Einigkeit herstellbar zu sein.

Die KBV will natürlicherweise die Hoheit über ihr Netz behalten. Die Kassenseite will über die gematik ein Stück weit Einblick in das Netz und wenigstens ein Stück der Kontrolle. Beides ist nachvollziehbar.

Ein Teil des Problems könnte die Doppelrolle der KBV sein, die sich sowohl für die Konnektivität als auch den Inhalt des Netzes verantwortlich fühlt. Das ist ein bisschen so, als würden Fernsehsender auch die IP-Adressen zuteilen.

Ob sich die Ärzte also einen Gefallen damit tun, sehenden Auges auf einen staatlichen Eingriff zuzusteuern, ist daher zumindest fraglich.

Ohne die elektronische Gesundheitskarte expressis verbis zu nennen, führt der Koalitionsvertrag doch alle Funktionen auf, die sie einmal ausüben soll. Wer bislang verfolgt hat, wie akribisch der neue Gesundheitsminister den Vertrag umsetzt, wird also keine Zweifel daran hegen, dass er sich über kurz oder lang der bislang ebenso teuren wie nutzlosen Karte annehmen wird.

Lesen Sie dazu auch: Clinch um E-Card: Gröhe droht Ärzten und Kassen

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