Selbstzahlerleistungen

IGeL bei Patienten hoch im Kurs

Individuelle Gesundheitsleistungen werden von Patienten gut angenommen. Das besagt zumindest eine Umfrage im Auftrag der TK. Ein Bundesland fällt allerdings aus dem Rahmen.

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Individuelle Gesundheitsleistungen werden von Patienten gut genutzt.

Individuelle Gesundheitsleistungen werden von Patienten gut genutzt.

© Meddy Popcorn / fotolia.com

KÖLN. In Nordrhein-Westfalen sind die niedergelassenen Ärzte beim Angebot von IGeL überdurchschnittlich aktiv. Die Patienten sind bei der Inanspruchnahme von Leistungen, die nicht von den Kassen finanziert werden, dagegen zurückhaltender als anderswo.

Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) in NRW.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der TK im Juni und Juli 2014 bundesweit bevölkerungsrepräsentativ 2001 Erwachsene zum Thema IGeL befragt.

Danach wurden in NRW 57 Prozent der Kassenpatienten von ihrem Arzt auf IGeL aufmerksam gemacht. Nach der Umfrage gab es nur in Baden-Württemberg mit 58 Prozent eine höhere Rate.

Die niedrigsten Quoten verzeichneten die Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 43 Prozent und Rheinland-Pfalz/Saarland mit 44 Prozent.

Mit 65 Prozent haben immerhin zwei Drittel der Versicherten in Nordrhein-Westfalen die IGeL-Angebote tatsächlich angenommen. Damit liegen sie allerdings am Ende der bundesweiten Skala.

Spitzenreiter sind in dieser Hinsicht die Versicherten in Bayern. Bei ihnen haben 87 Prozent der Befragten mindestens eine IGeL in Anspruch genommen. Im Bundesdurchschnitt sind es 74 Prozent bei den Männern und 76 Prozent bei den Frauen.

"Patienten sollten sorgfältig abwägen, ob IGeL-Behandlungen beziehungsweise Untersuchungen ihnen den gewünschten Nutzen bringen", empfiehlt Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung NRW.

 Dafür sei eine gründliche Information sinnvoll. Diese ist allerdings nach wie vor die Ausnahme. Bundesweit haben nur 39 Prozent andere Quellen als das Arztgespräch genutzt, um sich über IGeL kundig zu machen.

Die wichtigste Quelle waren dabei spezielle Websites wie der "IGeL-Monitor". Die Versicherten im bevölkerungsreichsten Bundesland stehen bei der gezielten Informationssuche mit 36 Prozent am unteren Ende der Skala. (iss)

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