Kommentar zur IGeL-Prävention

Vorsicht vor zu viel Euphorie!

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Das im Juli in Kraft getretene Präventionsgesetz muss sich nach dem Jahreswechsel erst einmal in der Realität bewähren. "Gesundheitsförderung und Prävention sollen dort erfolgen, wo Menschen zusammenkommen - in Kitas, Schulen, am Arbeitsplatz, im Stadtteil oder im Pflegeheim. Dort kann man auch diejenigen erreichen, die bislang kaum gesundheitsfördernde Angebote in Anspruch genommen haben", kommentiert die Bundesregierung.

Findige Unternehmensberater wittern nun die Chance für niedergelassene Haus- und Fachärzte, das IGeL-Geschehen in der Praxis zu beflügeln. Für Kassenprävention sensibilisierte Patienten könnten sie auch - nachhaltig - für die IGeL-Vorsorge erwärmen. Steter Tropfen höhlt also den Stein!

Die Reflexion über die Relevanz der These für die eigene Praxis ist legitim. Ärzte sind dabei aber gut beraten, sich bei allen SelbstzahlerAktivitäten an den IGeL-Dekalog des 109. Deutschen Ärztetages zu halten. Dieser steckt die Leitplanken für das seriöse Anbieten und Erbringen der Wunschleistungen ab.

Wer sich an diese standesgemäßen Anforderungen hält, wird auch jährlich wieder aufkeimende öffentliche Debatten um angebliche Missstände in deutschen IGeL-Praxen ohne Läsionen überstehen.

Lesen Sie dazu auch: IGeL-Vorsorge: Experten sehen neue Impulse für Prävention

Mehr zum Thema

Selbstzahlerleistungen

Ärzteverein teilt Forderung nach IGeL-Verboten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen