Soziale Netzwerke

Esanum von Ärzten gut angenommen

Veröffentlicht:

WIESBADEN. Ärzte waren bislang eher zurückhaltend, was die Nutzung von sozialen Netzwerken anging. "Das ändert sich", sagt Tom Renneberg von "Esanum".

Auf dem Internistenkongress in Wiesbaden konnten sich Besucher über die Kommunikationsplattform informieren. Das Forum hat nach eigenen Angaben mehr als 50.000 Nutzer - allesamt Ärzte.

"Esanum" ist 2007 entwickelt worden. Die Idee dazu hatte Dr. Bodo Müller, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin. "Anfangs waren vor allem Gynäkologen dabei", erzählt Renneberg, der seinem Onkel half, das Angebot zu entwickeln.

Heute seien es in der Mehrzahl Hausärzte und Internisten, die zur Community von "Esanum" gehören und sich in Foren treffen und austauschen. Für Mediziner ist das Angebot kostenlos.

Das Portal arbeitet mit Pharmaunternehmen zusammen, die Fort- und Weiterbildungen vermitteln. Auch CME-Fortbildungen werden angeboten."Wir wollen industrieunabhängig informieren, das ist uns wichtig", sagt Renneberg.

Jeder zweite Arzt im Internet "heimisch"

Elf Mitarbeiter hat die Plattform derzeit. Renneberg rechnet mit weiterem Mitgliederzuwachs. Nach Schätzungen soll die Zahl der Ärzte in Europa, die sich im Internet heimisch fühlen, 2014 zum ersten Mal auf mehr als 50 Prozent ansteigen "Wir sehen das heute schon am veränderten Nutzerverhalten", so Renneberg.

Viele Ärzte würden mit ihren Mobiltelefonen pro Tag im Schnitt öfter die Website besuchen als früher, dafür aber kürzer bleiben. "Das ist das typische Facebook-Verhalten."

Im Unterschied zu "Facebook" sei "Esanum" ganz auf Mediziner zugeschnitten. Wer Mitglied werden will, muss seinen Arztausweis vorlegen. In den kommenden Monaten soll das Angebot ausgeweitet werden.

Bislang fand der Austausch bei "Esanum" überwiegend auf der fachlichen Ebene statt. "Um das Private haben wir uns bislang nicht gekümmert", so Renneberg. Das soll sich ändern. Geplant ist, einen Dating-Bereich zur Kontaktaufnahme anzubieten. (ine)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen