Modellprojekt PflegeTab

Tablet-PC soll Demenzkranke aktivieren

Eine App und ein Tablet-Computer für Demenzkranke? Darauf setzt das Modellprojekt PflegeTab, das in Berlin vor Kurzem gestartet ist.

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BERLIN. Ein Modellprojekt in der Hauptstadt will demenzkranke Pflegeheimbewohner mit neuer Technik aktivieren. Und stattet sie deshalb mit Tablet-PC aus. Ziel ist es aber auch, so die Pflegekräfte zu unterstützen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes soll eine Infrastruktur entstehen, die alle an der Pflege Beteiligten so vernetzt, dass leicht aufzubauende Hard- und Software den Pflegeprozess effizient gestaltet.

Diese Infrastruktur besteht aus einer Softwareplattform, die Infos über die Pflegebedürftigen sammelt und bereitstellt, und aus Tablet-PC zur Information der Pflegenden und zur Vernetzung der an der Pflege Beteiligten. Zudem gehören zum Projekt auch Tablet-PC für die Pflegebedürftigen, die mit spezieller Software ausgestattet sind.

Dazu wird eine App mit spielerischen und motivierenden Elementen entwickelt, die auch Funktionen enthält, um Demenzpatienten in der Kommunikation mit Angehörigen oder Pflegekräften zu unterstützen.

Die Ergebnisse des Projektes sollen in eine Soft- und Hardwarelösung münden, die in enger Zusammenarbeit zwischen Pflegenden, Pflegebedürftigen sowie Pflegedienstleistern entwickelt wird.

Zur wissenschaftlichen Erprobung ist für 2016 eine klinische Studie mit rund 200 Pflegeheimbewohnern mit Demenz geplant.

Dabei soll untersucht werden, ob sich durch die Tablet-gestützte Aktivierung ein positiver Einfluss auf Faktoren wie Wohlbefinden, Aktivitätsniveau oder soziale Teilhabe der Betroffenen zeigt. An dem Verbundprojekt wirken die Informatiker der TU Berlin, das medizinsoziologische Institut der Berliner Uniklinik Charité und erfahrene Pflegekräfte der Domicil Seniorenresidenzen mit.

Das Projekt wird vom GKV-Spitzenverband im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gefördert und hat eine Laufzeit von 36 Monaten. (ami)

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