Kommentar

Arztbewertungsportale sind nicht mehr wegzudenken

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Die aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zu Arztbewertungsportalen zeigt einmal mehr, wie sehr die Digitalisierung bereits Einfluss auf den Wettbewerb in der ambulanten Medizin nimmt.

17.000 Mal am Tag stellen sich Patienten in Deutschland die Frage, wie sie einen guten Arzt finden, heißt es in der Studie. Jeder vierte Patient hat für die Antwort bereits ein Bewertungsportal im Internet genutzt, viele sind dort in ihrer Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Arzt beeinflusst worden.

Man mag daher die Möglichkeit, einen Arzt per Mausklick zu bewerten, bedauern. Die Skepsis vieler Ärzte gegen die Portale zeigt sich tatsächlich immer wieder, besonders in Vertreterversammlungen der Ärztekammern. Es ist auch wichtig, dass die Portale Schmähkritiken zu einzelnen Praxen sofort entfernen. Die Probleme ändern aber nichts daran, dass die Online-Dienste längst nicht mehr wegzudenken sind.

Die Studie zeigt auch, dass seriöse Bewertungsportale Nutzern durchaus wertvolle Informationen über Praxen geben können, auch wenn Patienten letztlich die medizinische Qualität der Behandlung nur schwer beurteilen können. Ärzte tun daher gut daran, sich aktiv mit den Portalen zu beschäftigen und Hinweise auf Qualitätsmängel, die von Patienten kommen, ernst zu nehmen. Die meisten Patienten geben ihren Ärzten ohnehin die Note 1.

hauke.gerlof@springer.com

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen