Förderung

Stipendium gibt südeuropäischen Ärzten Starthilfe

Ein Sprachstipendium ebnet arbeitslosen Jungärzten aus Südeuropa den Weg in Deutschlands Kliniken.

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Das "d.eu.tsch/Stipendium für junge Europäer" für arbeitsuchende junge Akademiker aus Griechenland, Italien, Portugal und Spanien geht in die vierte Runde.

Davon profitieren sollen auch Nachwuchsmediziner aus Südeuropa. Getragen wird das Programm von der Arbeitsagentur, dem Goethe-Institut und der Frankfurter Metzler-Stiftung der gleichnamigen Privatbank.

"Ich möchte das Sprachstipendium dazu nutzen, um für mich eine bessere Zukunft aufzubauen", schrieb Anna Petroulaki laut Stiftung in ihrem Bewerbungsschreiben für das Sprachstipendium.

Die 30-jährige Griechin mit Masterabschluss in "Advanced Computer and Comunication Systems" sei seit rund zwei Jahren arbeitslos. Da Sprach-Intensivkurse in Deutschland sehr teuer sind, sei ihre Teilnahme am fünfmonatigen Stipendium ein großes Glück für sie.

So wie ihr gehe es den anderen 15 künftigen Stipendiaten, die ihre berufliche Chance ergreifen wollen.

Zwölf davon haben Ingenieurs- oder IT-Abschlüsse, vier sind Ärzte. Übereinstimmend erwarten sie in Deutschland das höchste technische Niveau in Unternehmen und wollen sich dieser Herausforderung stellen.

Sie wissen, dass sie ihre akademischen Fähigkeiten auf Masterniveau nur adäquat umsetzen können, wenn sie gut Deutsch sprechen können, sie die Sprache auf dem sogenannten C1-Niveau beherrschen.

Alba Carbonell, eine junge Ärztin aus Barcelona, weiß, dass sich eine Zukunft in deutschen Kliniken nur meistern lässt, wenn "wir perfekt Deutsch sprechen, um das vollste Vertrauen der Patienten zu genießen".

Die Suche nach geeigneten Stellen bei deutschen Unternehmen und Kliniken werde von der Arbeitsagentur und dem Frankfurter "Welcome-Center" intensiv begleitet.

Das Stipendienprogramm funktioniert, wie die Metzler-Stiftung bilanziert: Seit 2012 hätten 51 Stipendiaten ihr Sprachzertifikat erhalten - und rund 90 Prozent in Deutschland eine Arbeitsstelle gemäß ihren Qualifikationen gefunden.

Angesichts der seit Jahren anhaltend hohen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa und des gleichzeitig drohenden Fachkräftemangels in Deutschland bietet sich laut Stiftung eine länderübergreifende Lösung an.

Unter dem Motto "Wir sind ein Europa" eröffne das Sprachstipendium den betroffenen jungen Menschen Perspektiven. Die Arbeitsagentur und das "Welcome-Center" bereiteten alle Stipendiaten intensiv auf Bewerbungen vor und vermittelten Stellen.

Jeder Stipendiat habe zudem einen eigenen Metzler-Mitarbeiter als Mentoren an seiner Seite. (maw)

Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen