Kommentar zur Landarztquote

Landarzt-Glück ohne Zwang

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Mehr Praxisnähe ist ein erklärtes Ziel des Masterplans Medizinstudium 2020 - und das ist gut so. Der Bedarf an Ärzten, die in der Versorgung arbeiten, wird in den kommenden Jahren eher zu- als abnehmen. Ob die von der Gesundheitsministerkonferenz der Länder favorisierte Version der Landarztquote aber diesem Ziel dienen kann, ist fraglich.

Die Landarztquote ist für junge Ärzte eine starke Einstiegshürde, auch wenn diese Verpflichtung nur vorübergehend ist. Weil die Länder entscheiden können, ob sie eine solche Quote einführen, ist mit einem Run auf die Studienplätze in Ländern ohne Quote zu rechnen. Angehende Ärzte werden sich nicht zu ihrem "Landarzt-Glück" zwingen lassen, so lange hohe Nachfrage nach ihrer Tätigkeit besteht.

Dienlicher wären Maßnahmen, die die Gesundheitsminister der Länder nicht verordnen können - eine bessere Infrastruktur auf dem Land und kommunale Vertreter, die die Bedeutung eines Gesundheitszentrums in ihrer Region nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch etwas für dessen Realisierung tun. Landärzte werden sich nur durch Überzeugung gewinnen lassen. Dazu gehört neben Wertschätzung auch das Gefühl, genau an dem Standort arbeiten zu können, den man sich selbst ausgesucht hat.

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitsminister beschließen: Grünes Licht für den Masterplan Medizinstudium

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