Bayern

Zahl der Ärzte steigt auf 81.000

Die Kammer verweist beim Bayerischen Ärztetag darauf, dass steigende Ärztezahlen nicht ambulante Versorgungsprobleme lösen.

Von Christina Bauer Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Die Ärztezahl in Bayern ist gewachsen, die Bereitschaft zur Niederlassung aber sinkt: "Die Praxisnachfolgen sind in keiner Weise gesichert", sagte Kammer-Chef Dr. Max Kaplan anlässlich des Bayerischen Ärztetags in Schweinfurt.

Nach Kaplans Angaben ist die Ärztezahl im Vergleich zu 2014 um 2,4 Prozent auf nun 81.017 gestiegen. Bei den berufstätigen Ärzten nahm sie um zwei Prozent auf zuletzt 61.387 zu.

Trend zu Teilzeitarbeit

Zu berücksichtigen sei dabei der Trend zu Teilzeit- und angestellter Arbeit. Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten Ende 2014 mit 78.000 bundesweit fast 2,5 Mal so viele Ärzte in Teilzeit wie 2001. Die Gesundheitsversorgung sei künftig nur durch interdisziplinäre Kooperation zu leisten.

Angesichts von derzeit über 600 Gesundheitsberufen sprach sich Kaplan für eine stärkere Vereinheitlichung aus. Er hob das Berufsbild des "Physician Assistant" hervor, der Ärzte sowohl bei der Behandlung entlasten als auch nicht-medizinische Aufgaben übernehmen soll.

Kaplan Stellvertreterin Dr. Heidemarie Lux verwies darauf, dass die Bedeutung von Frauen in der ambulanten Versorgung in Bayern weiter zunehme. Derzeit seien zwei Drittel der Medizinstudierenden weiblich, in den Praxen betrage ihr Anteil rund 50 Prozent.

Dagegen würden nur zehn Prozent der leitenden Positionen in Kliniken von Frauen besetzt. "Wir brauchen weibliche Vorbilder in der Medizin", forderte Lux. Kammer-Vize Dr. Wolfgang Rechl verwies darauf, dass Patienten durch die Digitalisierung aufgeklärter als früher seien.

Er forderte, Ärzte müssten die Nutzung von Gesundheits-Apps "kritisch begleiten". Skeptisch sehe die Kammer reine Online-Sprechstunden. Bei neuen Patienten sei zumindest ein direkter Patienten-Kontakt wichtig.

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

„Bedrohliche Pflegeplatzlücke“

Pflegeverband sorgt sich um die Versorgung in Altenheimen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen