Kammervize warnt vor Folgen der Finanzkrise

BREMEN (cben). Die Vizepräsidentin der Bremer Ärztekammer, Heidrun Gitter, hat vor den Folgen der Unterfinanzierung von Krankenhäusern gewarnt.

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"Wenn die Politik weiterhin die Mittel begrenzt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Leistungen rationiert werden", sagte Gitter im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Es werde ohne Konzept gespart und gestrichen. Eine Rationierung der Zuwendungsleistungen sei in vielen Kliniken bereits Realität, erklärte Gitter, die als Chirurgin an der Professor Hess-Kinderklinik in Bremen arbeitet.

Es sei ein Skandal, dass in vielen Häusern inzwischen Ernährungssonden gelegt werden, weil kein Personal mehr da ist, um die Patienten zu füttern. "Ich mache zum Beispiel schon die Besprechungen mit den Eltern während des Rufdienstes, der dafür eigentlich nicht da ist", sagte die Vizepräsidentin.

Gerade Kinder aus sozial schwachen Familien hätten zu leiden. "Sie erhalten weniger Besuch von ihren Eltern und im Krankenhaus ist es oft schwierig, den jungen Patienten die Zuwendung zu geben, die sie brauchen." Wenn die Politik nicht mehr Geld in die Kliniken stecken wolle, dann müsse dies auch offen vertreten werden, erklärte Gitter. "Wer glaubt, ein Autobahntunnel sei wichtiger, als die stationäre Versorgung, muss das auch nach außen vertreten."

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