Im Konkurrenzkampf punkten Kliniken mit Innovationen

Das Unfallkrankenhaus Berlin sieht sich als Vorreiter der publikumswirksamen Eigenvermarktung.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

Krankenhäuser müssen sich im verstärkten Wettbewerb mit besonderer Qualität und Innovationen von der Konkurrenz absetzen. Diese Auffassung vertritt der Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin (UKB) Professor Axel Ekkernkamp. Wie das funktionieren kann, verdeutlicht Ekkernkamp am eigenen Beispiel.

Sehr publikumswirksam ist nach seiner Einschätzung die Inbetriebnahme eines Helikopter-Hangars auf dem Dach des Unfallkrankenhauses, der eine bessere Einbindung der Klinik in die Notfallrettung gewährleisten soll. Bereits jetzt komme jeder zweite stationäre Patient über die Notfallaufnahme ins UKB. Bundesweite Publicity hat dem UKB laut Ekkernkamp auch der eine Million Euro teure Umbau von 20-OP-Sälen in so genannte OP der Zukunft gebracht. Auch das Personal sei dadurch stärker motiviert.

Ekkernkamps Rat an Klinikmanager: "Man muss Ideen haben, kreativ sein und darf nicht warten, bis einem jemand etwas gibt."

Die Krankenhäuser müssten stärker nach innen gucken, statt ihre Forderungen nach außen zu richten, so der Geschäftsführer der berufsgenossenschaftlichen Akutklinik. Er sieht noch "unheimliche Rationalisierungsreserven in den Kliniken selbst". Als aktuelle Herausforderung betrachtet Ekkernkamp die Prozessgestaltung.

In Sachen Qualität setzt das UKB derzeit auf externes Benchmarking. Die berufsgenossenschaftliche Klinik ist Gründungsmitglied der im August dieses Jahres ins Leben gerufenen Initiative Qualitätsmedizin (IQM). Die Krankenhäuser dieser Initiative haben verabredet, Qualitätsdaten untereinander auszutauschen und so voneinander zu lernen. In diesem Verbund strebt Ekkernkamp eine aktive Rolle an.

Weitere Schritte zur Festigung der Wettbewerbsposition sind am UKB bereits geplant. Unter anderem will das Krankenhaus ein zweites Patientenhotel bauen und internationale Kontakte nach China, Polen und Vietnam vertiefen.

Zudem soll ein Medizinisches Versorgungszentrum mit dem Schwerpunkt Neurologie entstehen. Außerdem soll eine Klinik für berufsgenossenschaftliche Rehabilitation das Angebot an ambulanten, stationären und poststationären Leistungen am Unfallkrankenhaus Berlin zukünftig abrunden.

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