Charité und Helios wollen künftig nur noch punktuell zusammenarbeiten

BERLIN (ami). Die Zusammenarbeit zwischen der Berliner Uniklinik Charité und dem privaten Helios Klinik Konzern in Berlin-Buch soll künftig projektbezogen gestaltet werden. Mit dieser Ankündigung traten die beiden Kliniken Behauptungen entgegen, die Charité ziehe sich komplett aus der Kooperation mit Helios und vom Standort Berlin-Buch zurück.

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"Das ganze Modell ist in die Kritik geraten", sagte der neue Charité-Chef Karl Max Einhäupl. Demnächst werden die Ergebnisse eines neuen Gutachtens erwartet, das den Vorwürfen nachgeht, die Charité habe Helios im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung seit 2001 mit 15 Millionen Euro quersubventioniert. Einhäupl kündigte an, man wolle der Kooperation eine neue Form geben und künftig im Vorfeld exakt vertraglich regeln, wie Ressourcen geteilt werden. "Inhalt, Ziele und Umfang sollen sich dabei nicht verändern", so der Charité-Chef.

Künftig werden die Ressourcen im Vorfeld genau verteilt.

Geplant ist, dass die bislang gemeinsam betriebenen Kliniken in Berlin-Buch an Helios übergehen und nur noch Helios-Mitarbeiter dort tätig sind statt wie bisher auch Charité-Mitarbeiter. Details regelt ein Eckpunktepapier, dem der Aufsichtsrat der Charité noch zustimmen muss.

Einhäupl sprach von einem "schwierigen Entflechtungsprozess". In diesem Zug gibt es auch neue Pläne für den Forschungs-Neubau der Charité in Berlin-Buch: Er soll nicht mehr direkt an den Neubau des Helios-Klinikums angeschlossen werden, sondern auf dem Gelände des benachbarten Max-Delbrück-Centrums entstehen.

"Public-Private-Partnership hat im Wissenschaftsbereich in Deutschland noch keine lange Tradition. Wir haben gelernt, wo es Probleme geben kann", sagte Einhäupl. Der Helios Konzern hat nach eigenen Angaben bundesweit zwölf Kooperationsvereinbarungen mit Unikliniken.

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