Kommentar
Kooperation statt Konfrontation
Es ist unzweifelhaft, dass der ambulante Sektor für Kliniken ein ökonomisch immer wichtiger werdendes Standbein ist. Das Fokussieren auf rein stationäre Behandlungen ist als Geschäftsmodell im Auslaufen begriffen.
Wenn Klinikvertreter nicht nur von den Chancen des ambulanten Sektors reden, sondern auch tatsächlich ihr Engagement auf diesem Terrain intensivieren, lassen sie sich durchaus - zumindest aus Sicht der niedergelassenen Ärzte - der Wilderei im angestammten Praxisgehege bezichtigen. So ist ein Konflikt vorprogrammiert, der ans Eingemachte gehen kann. Für beide: Wenn sich mehr Patienten für ambulante Eingriffe an Kliniken entscheiden, fehlen diese Einnahmen in den Praxen. Reagieren die Praxischefs auf diesen Liebesentzug mit der Verweigerung von Zuweisungen an die betreffenden Krankenhäuser, so werden diese wiederum die Auswirkungen ihres Vorstoßes zu spüren bekommen.
Ein gütlicher Ausweg ließe sich mit einer Politik der ausgestreckten Hand finden. Kliniken, die Niedergelassene stärker in die gemeinsame, abgestimmte Behandlung von Patienten einbinden, werden sicher mit weiteren Patienten der Zuweiser belohnt. Und: Wer sich nicht streitet, hat Energie für neue, gemeinsame Herausforderungen.
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