In den DRG-Alltag ist Ruhe eingekehrt

Das DRG-System ist mittlerweile an deutschen Kliniken zur Routine geworden. Und findet großes Interesse im Ausland.

Von Antonia von Alten Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Abrechnung nach Fallpauschalen (DRG) gehört seit 2004 zum Alltag an deutschen Krankenhäusern. Zwar wird jedes Jahr eine neue Version des Fallpauschalenkatalogs verabschiedet, doch die Änderungen sind minimal. Der neue Katalog der Fallpauschalen enthält 1200 verschiedene Fallpauschalen, das sind gerade mal acht mehr als vor einem Jahr. Die am stärksten ins Gewicht fallende Neuerung betrifft die Geburtshilfe, wo zukünftig die geplante und die ungeplante Sectio in unterschiedlichen DRG abgerechnet werden können. Das kann, so Heimig, bei vergleichbarem Ablauf einen Unterschied von bis zu 600 Euro ausmachen.

Lobend äußerte sich Dr. Frank Heimig, Geschäftsführer des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), beim 32. Deutschen Krankenhaustag über die Qualität der Änderungsvoschläge. Für den 8. Katalog der Fallpauschalen seien nur noch 400 Vorschläge in seinem Institut eingegangen, so Heimig. In den ersten Jahren seien es bis zu 2000 gewesen. 2010 wird es wirklich ernst für die deutschen Kliniken: dann sollen die bisher klinikindividuell festgelegten Fallpauschalen landesweit einheitlich werden.

Problematisch ist seit den Anfängen der Abrechnung nach DRG die Einordnung hochkomplexer Behandlungsfälle. In Australien, von wo Deutschland das DRG-System übernommen hat, seien deshalb diese Fälle gar nicht von den Fallpauschalen erfasst worden, berichtet Heimig. Er ist jedoch optimistisch, dass auch für die hoch komplizierten Behandlungs- und Pflegefälle eine Abrechnungsregelung gefunden wird. "Die Krankenhäuser sehen das zwiespältig", so Heimig. Aber: "Es stünde unserer Gesellschaft gut an, wenn diese aufwendige Pflege schwerstkranker Menschen auch angemessen honoriert werden würde."

Überwältigend ist laut Heimig die Nachfrage nach dem DRG-System aus dem Ausland. Vor Kurzem habe Zypern das System eingeführt, Irland werde sicher bald folgen.

Weitere Details zum 8. Fallpauschalenkatalog auf www.g-drg.de

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