Kommentar

Verwirrende Zahlenspiele

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Gibt es ihn nun, den allseits beschworenen Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen? Oder ist alles doch nur ein interessengesteuerter Lobbyismus, wenn zum Beispiel der Marburger Bund wie eine tibetische Gebetsmühle davon spricht, dass in den Kliniken 12.000 Ärztestellen offen seien.

Wer sich die aktuellen Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit (BA) ansieht, könnte leise Zweifel an dem Ausmaß des Personalmangels bekommen.

So sind im Jahresvergleich für den August 2011 mit 2497 sogar marginal weniger Stellenangebote für Ärzte bei den Nürnbergern registriert als die für August 2010 angegebenen 2554 offenen Stellen.

Zwar schreiben die Krankenhäuser derzeit 6000 offene Stellen zur Besetzung aus. Träfe die Regel, nach der nur etwa die Hälfte der Unternehmen der Agentur freie Stellen meldet, zu, so käme man auf besagte 12.000 offene Stellen.

Doch die 6000 der BA gemeldeten Jobangebote an Kliniken umfassen alle Positionen - von Ärzten über Pfleger bis hin zur Küchenfachkraft. Allein 4760 offene Stellen meldet die Agentur bei Krankenschwestern und -pflegern. Fakt ist, dass an Kliniken derzeit viele Arztstellen unbesetzt sind. Ob es tatsächlich 12.000 oder nur 6000 sind? Das weiß niemand so genau.

Lesen Sie dazu auch: Medizin schafft immer mehr Arbeit

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“