Hessische Klinik setzt auf baltische Pflegekräfte

WIESBADEN (ine). Im Rhein-Main-Gebiet sind ausgebildete Pflegekräfte knapp. Auch die Median Klinik NRZ in Wiesbaden fand kein Personal - und rekrutierte 13 Pflegekräfte in Lettland. "Ich würde es sofort wieder machen", so das Fazit von Verwaltungsdirektor Erik Schmoock.

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Die Median Klinik, eine Fachklinik für neurologische Rehabilitation mit 115 Betten, hatte 2010 in ganz Deutschland vergeblich nach Pflegepersonal gesucht. "Wir hatten die Neurologie erweitert, unser Stellenbedarf war hoch", erzählt Schmoock.

Nach der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes im vergangenen Mai entschloss sich die Klinikleitung, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Die Wahl fiel auf Lettland. "Dort ist die Ausbildung höherwertiger als in Deutschland", sagt Schmoock.

Viele seien arbeitslos, da aufgrund der Wirtschaftskrise dort viele Kliniken geschlossen wurden. Schmoock engagierte eine Sprachlehrerin und erarbeitete zusammen mit den Chefärzten und anderen Klinikmitarbeitern eine Art Curriculum.

13 Mitarbeiter aus Lettland

Heute, nach sieben Monaten, arbeiten 13 lettische Kräfte in der Klinik. Anfangs waren es nicht nur Sprachschwierigkeiten, die im Alltag Probleme machten. "Die Kultur ist unterschiedlich", so Schmoock.

Beispielsweise taten sich die lettischen Pflegekräfte schwer mit der Grundpflege - das Waschen der Patienten gehört in Lettland nicht zu ihren Aufgaben.

Heute sagt Schmoock: "Das Projekt war ein voller Erfolg." Andere Kliniken hätten bereits versucht, die lettischen Kräfte abzuwerben.

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