Stark dosiertes Konservierungsmittel verätzt Augen von Frühchen

Viel zu viel Konservierungsmittel war in den Augentropfen, die drei Frühchen in Wuppertal verletzt haben. Zwei hatten halbwegs Glück. Das dritte wurde schwer verletzt.

Veröffentlicht:

WUPPERTAL/DÜSSELDORF (dpa). Die Augen der drei Frühchen in Wuppertal sind durch ein zu stark dosiertes Konservierungsmittel verätzt worden. In den Augentropfen sei das Mittel Benzalkoniumchlorid tausendfach zu hoch dosiert gewesen, sagte der Wuppertaler Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert am Mittwoch.

"Zwei der Frühchen haben halbwegs Glück gehabt. Sie werden keine größeren Schäden davon tragen oder erblinden." Doch ein Frühgeborenes aus Solingen habe "schwerwiegende Verletzungen".

Das Krankenhaus räumte Fehler ein. Man bedauere den Vorfall, so ein Kliniksprecher. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Weder Staatsanwaltschaft noch Krankenhaus äußerten einen konkreten Verdacht. Als Ursache des Vorfalls vermutet das Krankenhaus "eine Falschübermittlung der Rezeptur unter den behandelnden Ärzten sowie unvollständige Prüfungen der zuständigen Apotheke", so der Klinik-Sprecher weiter.

Weitere Gefahr für die betroffenen drei Frühchen sowie für andere Neugeborene auf der Intensivstation schloss das Krankenhaus aus.

Das Frühchen aus Solingen, ein Junge, musste daraufhin operiert werden. Allerdings könne über den Zustand der Augen noch nichts gesagt werden.

"Da ist noch alles drin", sagte Baumert. Die Ärzte täten sich bei der Diagnose schwer. Das Krankenhaus zog einen unabhängigen Experten hinzu.

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken