Sanierungsplan: UKSH setzt auf private Investoren

KIEL (di). Schleswig-Holstein startet ein Vergabeverfahren für private Investoren am Universitätsklinikum (UKSH). Zusammen mit öffentlichen Mitteln fließt über eine halbe Milliarde Euro in die Standorte Kiel und Lübeck.

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Für 380 Millionen Euro sollen im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Partnerschaft (ÖPP) Gebäude der Krankenversorgung saniert werden, 160 Millionen Euro sollen durch öffentliche Finanzierung in Immobilien der Forschung und Lehre fließen.

Zur ÖPP: Ein Investor soll die Gebäude übernehmen, sanieren, für 25 Jahre betreiben und an das UKSH verpachten. Damit bleibt das UKSH in öffentlicher Hand, muss aber nicht selbst investieren. Im ersten Schritt wird nun EU-weit ausgeschrieben, mit einem Zuschlag ist erst Ende 2013 zu rechnen.

Das ÖPP-Modell soll sich von allein tragen: die Pacht-Entgelte an den Investor sollen aus Effizienzsteigerungen der modernisierten Immobilien finanziert werden.

So hatte es der UKSH-Vorstand um Prof. Jens Scholz in seinem Masterplan vorgeschlagen, auf dessen Grundlage sich die Politik im Herbst 2011 gegen eine lange diskutierte Privatisierung entschieden hatte. Für eigene Investitionen in dieser Größenordnung fehlt dem Land das Geld.

Die Charité als Vorbild

Das Wissenschaftsministerium hält diesen Weg für Erfolg versprechend, wenn zugleich die Rationalisierungsprozesse im Klinikum weitergeführt werden. Zu einer entsprechenden Empfehlung kamen auch Gutachter einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Als Vorbild für gelungene Rationalisierung stellte Minister Jost de Jager die Berliner Charité dar. Das Klinikum hatte nach einem Verlust von knapp 18 Millionen Euro in 2010 durch stringentes Management 2011 einen Gewinn von über acht Millionen Euro ausgewiesen.

Bei den Investitionen in die Lehr- und Forschungseinrichtungen sind Land und UKSH ohne private Unterstützung gefordert.

Die 160 Millionen Euro sollen zwischen 2014 bis 2021 zur Hälfte aus dem Landeshaushalt und zu jeweils 40 Millionen Euro aus dem Zuschuss für Forschung und Lehre sowie dem UKSH erbracht werden.

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