Schleswig-Holstein

20.000 Unterschriften für faire Klinikfinanzen

Der Landesbasisfallwert in Schleswig-Holstein liegt unter dem Bundesschnitt - ein Standortnachteil, findet die Allianz für die Krankenhäuser. Mit einer Unterschriftenaktion kämpft sie für eine nachhaltige Klinikfinanzierung.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Einheitlicher Basisfallwert: Kristin Alheit (SPD) erhielt am Freitag bei der Entgegennahme von 20000 Unterschriften Rückendeckung für ihre Forderung.

Einheitlicher Basisfallwert: Kristin Alheit (SPD) erhielt am Freitag bei der Entgegennahme von 20000 Unterschriften Rückendeckung für ihre Forderung.

© Schnack

KIEL. 20.000 Menschen in Schleswig-Holstein sind mit ihrer Unterschrift für eine faire und nachhaltige Klinikfinanzierung eingetreten.

Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) nahm die Unterschriften am Freitag vor dem Kieler Landeshaus von der Schleswig-Holsteinischen Allianz für die Krankenhäuser entgegen.

Alheit und die Allianz versprechen sich davon Rückendeckung für die Forderungen der Kliniken im Norden. Dazu zählt eine zügige Angleichung der bundesweit unterschiedlichen Basisfallwerte.

"Nicht nachvollziehbare Unterschiede"

Dieser Wert ist ein Basispreis für die einzelnen DRG-Leistungen. Läge der Wert im Norden (3012 Euro) im bundesweiten Durchschnitt (3068 Euro), hätten die Kliniken dort jährlich 33,5 Millionen Euro mehr zur Verfügung.

Die bislang beschlossene Annäherung reicht den Schleswig-Holsteinern nicht: Der vorgesehene Korridor führt auch künftig zu Abweichungen. "Die nicht nachvollziehbaren Unterschiede in den Landesbasisfallwerten müssen abgeschafft werden", forderte Alheit deshalb.

Die Aktion der Allianz bezeichnete sie als "wichtiges Zeichen der Patienten". Alheit erwartet auf Bundesebene bis Ende 2014 eine Einigung und die Umsetzung der gesetzlichen Neuregelung ab 2016.

Alheits energischen Einsatz gelobt

Ihr Vorgänger Dr. Heiner Garg (FDP) glaubt allerdings nicht, dass die Gegner aus Ländern mit höheren Basisfallwerten ihren Widerstand aufgeben werden.

Garg warf Alheit "wohlklingende Sprechblasen" vor und forderte von der Ministerin Aussagen über die sich wandelnde Struktur der Krankenhauslandschaft.

Die Allianz dagegen lobte Alheits "energischen Einsatz" in Berlin. Das Bündnis hält die Sicherstellung einer wohnortnahen und vollstationären Patientenversorgung unter den derzeitigen Bedingungen für "extrem schwierig".

Der Allianz gehören die Krankenhausgesellschaft, die Ärztekammer, der Pflegerat und die Gewerkschaft verdi an. Neben einem einheitlichen Basisfallwert drängen sie auch darauf, dass die Politik die Leistungsfähigkeit der Kliniken und ihrer Beschäftigten anerkennt und angemessen würdigt.

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen