Klinikum Region Hannover

400 Arbeitsplätze sollen wegfallen

Das Klinikum Region Hannover hat sich überdurschnittlich hohe Personalkosten attestiert. Ein Konsolidierungsprogramm soll helfen, in den kommenden Jahren insgesamt 33 Millionen Euro einzusparen.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

HANNOVER. Das Klinikum Region Hannover (KRH) will 400 seiner 8500 Stellen bis 2017 streichen.

So will es unter anderem der neue medizinische Geschäftsführer, Dr. Diethelm Hansen, der schon bei der Bremer Krankenhausholding "Gesundheit Nord" mit eiserner Hand sparte.

Das Klinikum Region Hannover besteht aus zwölf Krankenhäusern. Nach den Plänen der Geschäftsführung sollen bereits im kommenden Jahr 170 Stellen wegfallen. Dazu werden 2014 zum Beispiel Lehrlinge nicht übernommen.

Vergleiche man die durchschnittlichen Personalkosten des KRH mit anderen am Markt operierenden Wettbewerbern, so stellt man für das KRH um bis zu 19 Prozent erhöhte durchschnittliche Personalkosten über alle Berufsgruppen fest, heißt es zur Begründung in der Kurzform des Konsolidierungs- und Zukunftsprogramms II (KuZ II).

"Die Stellen sollen aber durch Fluktuation und nicht durch Kündigungen wegfallen", erklärt Bernhard Koch, Sprecher des Klinikums. "Wir werden nicht auf Kosten des bestehenden Personals oder der Leistungen sparen."

Es werden alle Kliniken betroffen sein, hieß es. Wie aber die Streichungen unter den Berufsgruppen verteilt sind, ist offenbar noch unklar.

"Wir werden unsere Häuser in einem Benchmark mit den Branchen-Werten vergleichen und dann entscheiden, welche Häuser und Teilbereiche genauer angeguckt werden", sagte Koch der "Ärzte Zeitung."

Virtuelle Kliniken sollen sparen helfen

Die Stellenstreichung sei nur "eine von vielen Baustellen eines Konsolidierungsprozesses", sagte Koch. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 33 Millionen Euro eingespart werden.

Dazu sollen die Häuser des Klinikums unter anderem organisatorisch zu "virtuellen Kliniken" zusammengefasst werden, es handele sich um eine "hausübergreifende Bündelung von Management- und Führungsstrukturen".

Würde man die Kliniken des KRH als Einzelstandorte betrachten, fielen sie unter die kritische Grenze von 400 Betten pro Haus, einem Umsatz von sechs Millionen Euro pro Jahr und 2000 Casemix-Punkten, argumentiert die Geschäftsführung.

"Um dem entgegenzuwirken, ist das Konzept der Virtuellen Kliniken etabliert worden", heißt es im KuZ II. Mit den Grenzwerten orientiert sich das KRH an Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).

Bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 11. Dezember soll über die Pläne entschieden werden.

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