Ab April

Klinikum Offenbach will mit Viszeralchirurgie punkten

Zwei international renommierte Gastroenterologen sollen dem Sana Klinikum neuen Glanz geben.

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OFFENBACH. Nachdem der private Klinikbetreiber Sana bei seiner Neuerwerbung in Offenbach zunächst Rationalisierungsmaßnahmen und dann umfangreiche Um- und Neubauten in die Wege leitete, setzt er jetzt auch medizinisch Akzente: Zum 1. April soll am Klinikum Offenbach ein "Viszeralmedizinisches Referenzzentrum" in Betrieb gehen.

Bundesweit sei dieses Vorhaben, bei dem gastroenterologische, endoskopische und chirurgische Kompetenz in einer Abteilung vereinigt sind, bislang einzigartig, betonte Klinikgeschäftsführer Dr. Jens Schick bei einem Pressetermin am Mittwoch.

Voraussetzung für dieses laut Schick "neue Leuchtturmprojekt" war die Abwerbung der beiden renommierten Chefärzte Professor Christian Ell (62) und Professor Dietmar Lorenz (58) von den Wiesbadener Horst Schmidt Kliniken (HSK).

20 Leute ziehen an den Main

Die Personalie war bereits im Oktober vorigen Jahres bekannt gegeben worden. Dennoch ist der Transfer der beiden Koryphäen alles andere als ein alltägliches Ereignis. Ihnen haben sich nämlich weitere 12 Mediziner sowie Assistenzpersonal der gastroenterologischen und viszeralchirurgischen HSK-Teams angeschlossen.

Insgesamt wechseln 20 Leute aus der hessischen Landeshauptstadt an den Main. Darunter Lorenz‘ Stellvertreter an der Spitze der Abteilung "Chirurgie I", Dr. Michael Pauthner sowie Ells Stellvertreterin Professor Andrea May. Sie soll 2019 Ells Nachfolge als Direktor der "Medizinischen Klinik II" antreten.

Ell und Lorenz haben in Wiesbaden über die Jahre eine der weltweit führenden nicht-universitären Einrichtungen zur endoskopischen Behandlung früher Tumorstadien sowie zur chirurgischen Versorgung von Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Darmkrebs etabliert.

Pro anno habe man zuletzt zwischen 7500 und 8000 Patienten versorgt, von denen rund die Hälfte aus ganz Deutschland oder dem Ausland kamen.

Diesen Erfolg will man nun wiederholen. "Wir sind guten Mutes, auch in Offenbach diese Größenordnung zu erreichen", versichert Ell.

Die Voraussetzungen dafür seien optimal. Rund eine Million Euro hat Sana in neue endoskopische Technik investiert. Außerdem könne man in Offenbach Strahlentherapie und Radiologie unter einem Dach anbieten. Das sei in Wiesbaden nicht der Fall gewesen.

Es hätten denn auch weniger finanzielle Gründe den Ausschlag für den Umzug nach Offenbach gegeben, als vielmehr die Aussicht, "hier etwas zu bewegen, was in Wiesbaden nicht mehr möglich war",betont Lorenz.

HSK will bis Juli wieder komplett sein

Bei den Horst-Schmidt-Kliniken ist man unterdessen bemüht, die Lücken so schnell wie möglich zu füllen. Die Oberärzte Dr. Gerhard Meyer und Dr. Thomas Hüttenhain haben kürzlich kommissarisch die Leitung der "Inneren Medizin II" und der "Allgemein- und Viszeralchirurgie" übernommen.

Mehrere Assistenzärzte seien bereits neu eingestellt worden. Zudem habe man Honorarkräfte engagiert, so der Sprecher der HSK-Geschäftsleitung Dr. Gunther Weiß.

Unterdessen stünden für beide vakanten Abteilungsspitzen jeweils zwei Chefarzt-Kandidaten zur Auswahl, allesamt Universitätsprofessoren, die auch schon signalisiert hätten, weitere Fach- und Oberärzte mitbringen zu können.

"Bis Anfang, Mitte April" will man sich geeinigt haben. "Spätestens Anfang Juli" seien dann "sämtliche Stellen wieder besetzt", versichert Weiß. (cw)

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