Klinikum Großhadern

Neues OP-Zentrum für 40.000 Operationen im Jahr

Die Universität in München modernisiert ihr Klinikum. Ein neues OP-Zentrum geht im September in Betrieb.

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MÜNCHEN. Am Klinikum Großhadern der Universität München ist jetzt eines der modernsten Operationszentren Europas offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Die ersten Patienten werden im September erwartet.

Das neue OP-Zentrum sei ein Startschuss für die Modernisierung der Kliniken am Standort Großhadern, erklärte Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle bei der Eröffnung. Nach sechsjähriger Bauzeit sei jetzt eine der größten und komplexesten Hochbau-Maßnahmen im Freistaat fertiggestellt, so Spaenle.

Mit Baukosten von insgesamt 196 Millionen Euro, davon 61 Millionen Euro für die Einrichtung, stehen künftig auf etwa 14.500 Quadratmeter Fläche 32 Operationssäle, die mit modernster Medizintechnik ausgestattet sind, für stationäre Patienten bereit.

Außerdem gibt es 70 Intensivbetten, eine zentrale interdisziplinäre Notaufnahme für jährlich rund 40.000 Notfallpatienten und ein ambulantes OP-Zentrum mit vier Operationssälen. Pro Jahr werden im Klinikum Großhadern mehr als 40.000 große Operationen durchgeführt.

Die 32 Operationssäle sind unter anderem mit modernsten IT-Systemen ausgestattet, mit denen dreidimensionale anatomische Ansichten eines Patienten in Echtzeit zur Verfügung stehen. Über die Bildschirme können auch Videokonferenzen während einer Op geführt werden, etwa zur Konsultation von Spezialisten.

Hybrid-OP eine Besonderheit

Zu den Besonderheiten des Zentrums gehören Hybrid-OP, die es bislang nur in wenigen Kliniken in Deutschland gibt. Hybrid-OP sind eine Kombination aus einer Hochleistungs-Röntgenanlage und einem OP mit Maximalausstattung, in denen auch Herz-Thorax-Gefäß-Operationen möglich sind. So kann etwa die Funktion einer neuen Herzklappe, die in minimal-invasiver Technik eingesetzt wird, unmittelbar kontrolliert werden.

Ein weiteres Novum ist ein auf Schienen fahrbarer CT, der in zwei OP-Sälen eingesetzt werden kann, sodass Patienten nicht bewegt werden müssen. Außerdem können so parallel zwei Patienten behandelt werden. Die Säle sind durch eine verschiebbare Bleiwand voneinander getrennt.

Im Untergeschoss des siebengeschossigen Gebäudes ist zudem auf 1500 Quadratmetern die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) angesiedelt, mit der ein neues Konzept für die Bestückung der OP-Säle mit sterilem Material umgesetzt werden kann.

Durch ein neues Logistikkonzept sollen die Pflegekräfte von fachfremden Aufgaben entlastet werden. Neben dem Operationszentrum versorgt die ZSVA auch das Bettenhaus in Großhadern und die Uni-Kliniken in der Innenstadt. (sto)

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