Uniklinik Mannheim

Ermittlungen gegen sechs Mitarbeiter

Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zuge der Hygiene-Affäre in Mannheim gegen Klinikmitarbeiter aus den Bereichen Logistik und Verwaltung.

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MANNHEIM. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen Verstößen gegen das Medizinproduktegesetz in der Sterilgutaufbereitung am Mannheimer Klinikum haben sich inzwischen konkretisiert.

Sie konzentrieren sich auf sechs Mitarbeiter aus den Bereichen Logistik und Verwaltung im Hygienebereich.

Gegen sie besteht ein Anfangsverdacht, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". Dabei geht es konkret um das Wartungsprozedere von OP-Instrumenten und -Sterilisationsgeräten in der Sterilgutaufbereitung.

Ob im Rahmen der HygieneAffaire auch gegen den früheren Klinikums-Geschäftsführer Alfred Dänzer ermittelt wird, wollte die Staatsanwaltschaft nicht kommentieren.

Die Ermittlungen werden noch viel Zeit brauchen, so Oberstaatsanwalt Andreas Grossmann zur "Ärzte Zeitung".

Sie wurden Ende Oktober aufgenommen, als das Regierungspräsidium Karlsruhe als Aufsichtsbehörde nach einem anonymen Hinweis OP-Instrumente und Aktenmaterial aus den Hygienebereichen beschlagnahmt hatte. Diese werden nun von einem Gutachter gesichtet.

Im Zuge der Hygieneaffaire hat das Klinikum die Sterilgutaufbereitung mit einem Millionenaufwand inzwischen modernisiert, zentralisiert und neu organisiert. OP-Instrumente werden zu 100 Prozent ausgetauscht, drei Viertel konnten bereits ersetzt werden.

Nachdem die OP-Kapazität über Monate drastisch heruntergefahren werden musste, liegt sie inzwischen wieder bei 90 Prozent. Auch bei flexiblen Endoskopen in den Abteilungen chirurgische Endoskopie und Gastroenterologie muss nachgerüstet werden.

Deshalb werden endoskopische Eingriffe in diesen Bereichen laut Klinikumssprecher bis Mitte Februar auf Notfälle beschränkt bleiben. (bd)

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