Bilanzvorstellung

Rhön investiert in weiteres Wachstum

Der private Klinikbetreiber Rhön nimmt viel Geld in die Hand, um seine Standorte auf Vordermann zu bringen und das medizinische Angebot auszubauen. Auch Zukäufe sind im Gespräch.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

FRANKURT/MAIN. Für die Rhön-Klinikum AG haben sich im ersten vollen Jahr nach Veräußerung eines Großteils ihrer Häuser an den Wettbewerber Helios sowohl Umsatz- als auch Ertragserwartungen voll erfüllt.

An den fünf Konzernstandorten seien 765.109 Patienten stationär und ambulant behandelt worden. Der durch den geschrumpften Unternehmensumfang bedingte Rückgang der Fallzahlen betrug 37 Prozent.

Auf vergleichbarer Basis sei ein Fallzahlzuwachs von knapp 13 Prozent zu verzeichnen gewesen, versicherte Finanzvorstand Jens-Peter Neumann bei der Bilanzvorstellung am Freitag in Frankfurt/Main.

Entsprechend allgemeinem Trend sei vor allem die Nachfrage nach ambulanten Behandlungen gestiegen. Einschließlich sonstiger Erträge wie beispielsweise Miet- und Pachterlösen verringerte sich der Gesamtumsatz um knapp 23 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro.

Der operative Gewinn (EBITDA) sank um 90 Prozent auf 154 Millionen Euro, der Überschuss nahm in gleicher Größenordnung auf 87,4 Millionen Euro ab.

Die bereits Mitte März berichtete Aussicht für das Gesamtjahr - mindestens 1,17 Milliarden Euro Umsatz und 155 Millionen Euro Betriebsgewinn - wurde vom Vorstandsvorsitzenden Martin Siebert bestätigt.

Bauplanung für neues MVZ läuft auf Hochtouren

Um den Strategiewechsel hin zum innovativen Maximalversorger für ländliche Regionen voranzubringen, hat Rhön vergangenes Jahr nach eigenen Angaben aus Eigenmitteln 68 Millionen Euro für Standortausbau und -modernisierung aufgebracht.

Dieses Jahr dürfte laut Finanzchef Neumann erneut ein "hoher zweistelliger Millionenbetrag" investiert werden.

Die derzeit größten Rhön-Baustellen seien der Neubau des Klinik-Campus am Stammsitz Bad Neustadt sowie Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen in Marburg und Frankfurt (Oder).

Das Uniklinikum Marburg sei "ganz klar die Nummer Eins bei den Investitionen", so Konzernchef Dr. Martin Siebert, weil Angebotsbreite und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Marburger Rhön-Klinikums verglichen mit anderen Standorten "hinterherhinken".

Unter anderem laufe hier die Bauplanung für ein neues MVZ auf Hochtouren, mit dem man den Patientenzustrom etwa aus dem weiteren nordhessischen Umland anzukurbeln hofft.

Mit einer Nettoliquidität von aktuell 370 Millionen Euro sei Rhön auch für Akquisitionen gut aufgestellt, so Siebert. Gelegenheiten, stationäre Vollversorger zu übernehmen, gebe es derzeit zwar nicht. Stattdessen arbeite man aber bereits an einigen Projekten, um das eigene medizinische Angebot regional zu erweitern.

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