Hamburger Medizinpreis
540.000 Euro für Forschung in der Medizin
HAMBURG. Der Tübinger Immunbiologe Professor Hans-Georg Rammensee ist Träger des diesjährigen Ernst Jung-Preises für Medizin. Er erforscht die molekularen Peptid-Strukturen auf der Zelloberfläche, die das Immunsystem über den Zustand des Zellinneren informieren.
Ziel seiner Arbeiten ist es, für Krebszellen spezifische Peptide zu identifizieren. Seine Forschungsergebnisse sollen die Grundlage für personalisierte Therapien liefern. Die Auszeichnung ist mit 300.000 Euro dotiert.
Mit dem Preis werden nach Angaben der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung Wissenschaftler im Zenit ihrer Forscherkarriere, die sich vielversprechenden anwendungsbezogenen Projekten widmen.Mit dem mit 210.000 Euro dotierten Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung 2016 wird der Münchener Tumor-Forscher Privatdozent Dr. Sebastian Kobold ausgezeichnet.
Seine Arbeiten zum Pankreaskarzinom befassen sich mit der Entwicklung neuer Eiweiße, die die T-Zellen im menschlichen Immunsystem zur Zerstörung von Pankreaskarzinomzellen befähigen sollen.
Dank des mit 210.000 Euro dotierten Preises der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung kann Dr. Kobold seine Tätigkeit als Assistenzarzt drei Jahre lang unterbrechen und sich ganz der Weiterentwicklung dieses vielversprechenden Ansatzes widmen.
Mit der Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold 2016 wird der amerikanische Wissenschaftler Professor Peter Libby MD von der Medizinischen Fakultät der Harvard University geehrt. Die Auszeichnung ist die Anerkennung für Leistungen, die zu entscheidenden Fortschritten in der Kardiologie führten.
Unter anderem sind Peter Libbys Forschungen zur Rolle von Entzündungsprozessen neue Therapieansätze in der Behandlung der Arteriosklerose zu verdanken.Verbunden mit dieser Auszeichnung ist ein Stipendium in Höhe von 30.000 Euro für einen Nachwuchswissenschaftler nach Wahl des Geehrten. (ger)