Multiresistenter Keim in Ulm

Gefahr scheint bereinigt

Veröffentlicht:

ULM. Nach Befall von drei Patienten mit einem multiresistenten Keim an der Uniklinik Ulm gibt das Krankenhaus nun Entwarnung: Die Patienten seien außer Lebensgefahr. Sie seien nach wie vor isoliert und würden regelmäßig auf das Bakterium untersucht, hieß es auf einer Pressekonferenz der Klinik.

Wie der SWR berichtete, sind die Patienten zwar "kolonisiert", das heißt mit einem Keim besiedelt. Das bedeute aber nicht, dass der Keim sie krank mache.

Der Vorfall habe keine Auswirkungen für den Klinikbetrieb, da die Uniklinik über sieben weitere Intensivstationen verfüge, hieß es. Eine Intensivstation war am Donnerstagabend wegen des gefährlichen und hochresistenten Erregers Acinetobacter baumannii gesperrt worden.

Bakterium für Gesunde normalerweise ungefährlich

Das Bakterium ist gegen fast alle Antibiotika resistent und häufig Ursache von Infektionen in Krankenhäusern. Für gesunde Menschen sei der Keim im Regelfall zwar ungefährlich, hieß es bei der Klinik. Bei schwerkranken, alten oder abwehrgeschwächten Patienten könne er aber Lungenentzündungen, Wundinfektionen und Blutvergiftungen verursachen.

Anfang 2015 hatten sich am Uniklinikum Kiel Dutzende Patienten damit infiziert. In Ulm war es nach Darstellung einer Klinik-Sprecherin der erste Fall dieser Art. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein