Schweiz

Spitäler mit ambulantem Potenzial

Der spitalambulante Bereich in der Schweiz bietet Potenzial für Kosteneinsparungen, so eine Studie.

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ZÜRICH. Die Schweiz hinkt dem internationalen Trend hinterher, nach dem Kliniken ihre Behandlungsstrukturen modifizierten, indem Eingriffe zunehmend ambulant durchgeführt werden. Fortschritte in der modernen Medizin und die Veränderung der Patientenbedürfnisse machten dies möglich. Werde das Potenzial des spitalambulanten Bereiches genutzt, so könne nach Berechnungen des Beratungsunternehmens PwC Schweiz bis 2030 im Vergleich zur stationären Erbringung bestimmter Eingriffe jährlich eine Milliarde Euro eingespart werden.

Wie die Berater in einer aktuellen Studie erläutern, sei es das erklärte Ziel einiger Kantone wie Zürich, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Bern, die spitalambulante Behandlung zu fördern, die im Vergleich zur stationären wesentlich günstiger ist. Eingriffe wie Operationen von Leistenbrüchen, Krampfadern und Mandeln, die sich in der Regel ambulant vornehmen lassen, werden laut PwC heutzutage bei den Eidgenossen noch häufig stationär durchgeführt.

Das aktuelle Finanzierungs- und Tarifsystem belohne innovative ambulante Betriebsmodelle wie tageschirurgische Zentren jedoch nicht, sondern bestrafe diese zum Teil erheblich. Die Anreize müssten so gesetzt werden, dass alle Akteure diesen kostensparenden Trend zur ambulanten Versorgung unterstützen können, fordern die Berater. Nur auf diese Weise sei eine Kostensenkung langfristig umsetzbar.

Als Lösungsansätze werden in der Studie drei verschiedene innovative Formen ambulanter Fallpauschalen vorgeschlagen. So könnten TARMED-Pauschalen für Eingriffe mit ambulantem Potenzial eingeführt werden. TARMED ist der einheitliche Tarif, nach dem im (spital-)ambulanten Bereich abgerechnet wird.

Alternativ sei eine "Zero-Night DRG" - eine SwissDRG-Pauschale ohne Übernachtung - denkbar. Die dritte Lösung auf dem Weg zu ambulant vor stationär könne die gesetzliche Regulierung darstellen, wie die Berater schreiben. (maw)

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