Auszeichnung

Kliniken punkten mit Lösungen für Patientensicherheit

Der GS1 Healthcare Award ehrt Kooperationen im Gesundheitswesen, die die Patientensicherheit forcieren.

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FRANKFURT/MAIN. Für ihr besonderes Engagement für mehr Patientensicherheit im Gesundheitswesen sind die Kreiskliniken Esslingen und Agfa HealthCare jetzt mit dem GS1 Healthcare Award ausgezeichnet worden. Gemeinsam installierten die Preisträger einen optimierten Prozess bei der Medikationsgabe durch Barcodescanning. Als ein Beispiel von Prozessoptimierung und Patientensicherheit par excellence würdigte GS1-Geschäftsführer Jörg Pretzel das Projekt der beiden Partner.

"Im Gesundheitswesen sind alle Teilnehmer aufgerufen, noch viel mehr im bestmöglichen Sinn zu kooperieren, um für Patientensicherheit und transparente Handlungsprozesse zu sorgen", appellierte er bei der Vorstellung der diesjährigen Gewinner in der Alten Oper Frankfurt. Es war das zweite Mal, dass diese Auszeichnung von GS1 Germany in Kooperation mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) vergeben wurde.

Die Preisträger in der Kategorie "Kooperation" hätten durch ein vorbildliches gemeinschaftliches Management und einen klaren Fokus auf die Sicherheit der Patienten überzeugt, hieß es in der Laudatio. Im Mittelpunkt des Siegerprojekts Kreiskliniken Esslingen und Agfa HealthCare steht die Erhöhung der Patientensicherheit durch erweiterte Prüfungen der Medikation.

Personalisierte Dispenser

Wichtig für die Kreiskliniken sei ein transparenter Prozess gewesen, der zeige, welche Medikamente verordnet sind, wann diese an den Patienten verteilt werden, und wann es Änderungen in den Verordnungen gibt. Um diese Punkte einwandfrei nachzuvollziehen, nutzen die Kliniken ein spezifiziertes System: Die Dispenser aller Patienten werden mithilfe der GS1 Identifikationsnummer GSRN (Global Service Relation Number) und SRIN (Relation Service Instance Number) personalisiert.

Das Krankenhaus bringt die Nummern verschlüsselt in dem Barcode GS1 DataMatrix auf. Durch das Einlesen des Barcode-Etiketts auf Dispenser, Krankenbett und einem individualisierten Patientenarmband lässt sich dann zweifellos feststellen, ob der richtige Patient das richtige Medikament erhalten hat. Zugleich erfolgt auch eine eindeutige Mitarbeiteridentifizierung.

Wilfried E. B. Winzer, seit September 2002 Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, reüssierte bei dem Wettbewerb als Unternehmenspersönlichkeit 2016. Winzer setze sich seit Jahren intensiv für die Prozessoptimierung im Krankenhaus ein und gelte als Experte auf diesem Gebiet.

Einfache Prozesse trotz komplizierter Infrastruktur

In der Kategorie Einzelunternehmen konnte das Universitätsklinikum Münster überzeugen. Die Klinik habe sich insbesondere durch ganzheitliche Prozessverbesserungen trotz komplexer Infrastruktur hervorgehoben. So würden in dem Krankenhaus beispielsweise mit Barcodescanning Op-Dokumentationen deutlich vereinfacht.

Der neu etablierte Wettbewerb solle gezielt Unternehmen der Gesundheitsbranche motivieren, sich für eine kollaborative und effiziente Wertschöpfungskette stark zu machen und ihre Geschäftsprozesse durch innovative Technologien und Kooperationsformen zu optimieren, erläutert Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany. (run/maw)

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