Rhein-Neckar

Konsortium für Insult-Versorgung

Die Uniklinik Heidelberg koordiniert ein Schlaganfall-Konsortium mit mehr als 30 geplanten Partnerzentren.

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HEIDELBERG. Um Insult-Patienten in der Region zukünftig schneller und zuverlässig der bestmöglichen Therapie zuzuführen, ist vergangene Woche unter Federführung der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg das Schlaganfall-Konsortium Rhein-Neckar ("FAST") offiziell ins Leben gerufen worden. Laut Uni werden sich darin ab nächstem Jahr mehr als 30 Partnerzentren der Region sowie die Rettungsdienste miteinander vernetzen und in der Schlaganfall-Versorgung Hand in Hand arbeiten. Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt die Einrichtung des Konsortiums in den kommenden zwei Jahren mit 900.000 Euro.

Für Patienten bedeute FAST Rettungsdienste, die zukünftig in der Einschätzung eines Schlaganfalls speziell geschult würden. Die Entscheidung für eine Klinik richte sich nicht mehr allein nach der Entfernung, vielmehr würden Rettungswagen zentral koordiniert, um je nach Schweregrad die passend ausgestattete Klinik anzusteuern. "Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Therapie vor Ort so oft wie möglich, und zentral, wann immer erforderlich, zu gewährleisten", verdeutlicht Professor Wolfgang Wick, Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg. Patienten mit schweren Insulten gelangten so ohne Umwege ins nächst größere Zentrum und profitierten von den dortigen Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise einer sofortigen Katheterbehandlung. Einheitliche Standards sicherten auch in kleineren Häusern eine konstant hohe Behandlungsqualität. Sämtliche Partnerkliniken würden entsprechend den modernen Ansprüchen an einen schnellen Informationsaustausch vernetzt: Die behandelnden Ärzte könnten sich so im Zweifelsfall mit den Experten der großen Zentren beraten oder – muss der Patient nach der Erstdiagnose doch verlegt werden – Untersuchungsergebnisse schnell übermitteln. Nach der Behandlung sollen die Patienten sobald wie möglich wieder in ein heimatnahes Krankenhaus zurückverlegt werden.

"Das Netzwerk wird die Verteilung der Schlaganfallpatienten und damit auch die Genesung der Patienten deutlich verbessern. Denn je nach Schweregrad des Schlaganfalls wird die Methode und damit auch der Ort der Behandlung gewählt", erläutert Dr. Ingrid Rupp, Medizinreferentin der Dietmar Hopp Stiftung. Für den gesamten Therapieverlauf werde das Personal weitergebildet, angefangen beim Rettungsdienst bis zum ärztlichen Eingriff, ergänzt sie.

Das FAST-Einzugsgebiet reicht von Bad Kreuznach im Norden bis Rastatt im Süden, von Öhringen im Hohenlohekreis im Osten bis Ludwigshafen im Westen. Die Region verzeichnet nach Uniangaben jährlich rund 7000 Insult-Patienten. (maw)

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