Umfrage

Klinikärzte mit Qualität recht zufrieden

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STUTTGART. Mit der jüngsten Krankenhausreform rückt Qualität in den Fokus der Ressourcenallokation. Doch wie bewerten Ärzte aus der Innenansicht des Klinikalltags den Status quo in Sachen Qualität? Und wo wird Optimierungspotenzial verortet? – Diesen Fragen ging die Managementberatung Porsche Consulting bei einer Befragung im November vorigen Jahres nach. An der Erhebung teilgenommen haben 154 Ärzten des Verbands leitender Orthopäden und Unfallchirurgen (VLOU).

Resultat: Behandlungsqualität und Heilungserfolg erhalten von den Klinikärzten im Schnitt die höchsten Noten (je 1,7 nach Schulnotenskala), auch die Freundlichkeit des Personals wird noch mit gut bewertet (Note 2). Besser werden könnte die Ergebnisqualität dagegen bei der Klinikverwaltung (3,2), der Verpflegung (2,8) oder auch der Kommunikation mit niedergelassenen Fachärzten (2,7), die ebenso wie Patientenaufnahme (2,5) und Pflege (2,3) nur als mittelmäßig gut erachtet werden.

Mit dieser Bewertung deckt sich die Prioritätenliste des Verbesserungsbedarfs aber nur teilweise: 32 Prozent der befragten Klinikärzte würden zuerst das Patientenmanagement und die Organisationsabläufe ihrer Häuser einer Revision unterziehen. 23 Prozent würden Verbesserungen bei der Pflege priorisieren. Und 15 Prozent halten den Gebäudezustand für die wichtigste Baustelle in Sachen Qualitätsverbesserung. Verwaltung, die Freundlichkeit der Klinikmitarbeiter oder auch die Verpflegung haben für die wenigsten leitenden Krankenhausärzte Vorrang.

Ohne Geld in die Hand zu nehmen, wird es nach Ansicht der Mediziner jedoch nicht gehen: 42 Prozent vertraten bei der Befragung die Ansicht, dass für qualitätsverbessernde Maßnahmen zusätzliche Finanzmittel erforderlich seien. 49 Prozent gaben an, dass zusätzliches Geld nur zum Teil helfen würde. Und nur neun Prozent der befragten Klinikärzte glauben, dass sich die Qualität auch ohne zusätzliche Mittel heben ließe. (cw)

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