Marburger Bund

KV-Bereitschaft an Kliniken ansiedeln

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FRANKFURT/MAIN. Im Streit um die Notfallversorgung in Hessen ruft die Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen, Dr. Susanne Johna, die Beteiligten zu mehr Sachlichkeit auf. In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme fordert Johna eine "Neustrukturierung der Notfallversorgung unter Berücksichtigung der tatsächlichen Versorgungsverhältnisse". Daran sollten "Niedergelassene und Krankenhausärzte gemeinsam mitwirken".

Wie berichtet, beklagen Klinikambulanzen zunehmende Leistungskürzung durch die KV Hessen, was Notfallbehandlungen betrifft. Die KV bestätigte gegenüber der "Ärzte Zeitung", seit rund einem Jahr Klinikrechnungen rigider als früher zu prüfen und Behandlungen von Patienten, die mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht wurden, generell nicht mehr zu begleichen.

Johna lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass die Kliniken "die größte Last an der Verdopplung der Patientenzahlen in der ambulanten Notfallversorgung innerhalb der letzten zehn Jahre" trügen. Das habe bei Ärzten und Pflegern zu einer enormen Arbeitsverdichtung geführt. Das Problem, dass viele Patienten auch mit Bagatellerkrankungen oder anderen, normalerweise ambulant zu versorgenden Beschwerden eine Klinik aufsuchten, lasse sich nicht über die Gebührenordnung lösen.

Die KBV habe unlängst selbst eingeräumt, erinnert Susanne Johna, dass der KV-Notdienst vielen Patienten nicht bekannt sei. Zudem machten Patienten in ländlichen Regionen immer wieder die Erfahrung, dass ihnen im nächstgelegenen Krankenhaus schneller geholfen werde. Daher sei es sinnvoll, schlägt die MB-Vorsitzende vor, "den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen an Krankenhäusern anzusiedeln". (cw)

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