Unternehmen

Bayer gibt Diabetes-Technik an Panasonic ab

Deutschlands größter Pharmakonzern Bayer verkauft sein Geschäft mit Diabetes-Technik an den japanischen Partner Panasonic Healthcare. Gerüchte dazu gab es schon länger, jetzt sei der Vertrag unterzeichnet worden, teilen die Unternehmen mit.

Veröffentlicht:

TOKIO/LEVERKUSEN. Mitte Februar dieses Jahres häuften sich die Gerüchte, dass Bayer mit der New Yorker Investorengruppe Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) über einen Verkauf seines Geschäfts mit Blutzuckermesssystemen verhandelt. Nun sind sich beide Seiten einig geworden.

Für umgerechnet rund 1,022 Milliarden Euro übernimmt die japanische Panasonic Healthcare Holding, an der KKR 80 Prozent der Anteile hält, die Bayer-Sparte Diabetes Care.

Bereits seit 20 Jahren Kooperation

 Dabei handelt es nach Angaben des Leverkusener Konzerns um die Blutzuckermessysteme der Marken Contur™, Breeze™2, Brio ™, Entrust™ und Elite™ sowie Microlet™-Stechhilfen. 2014 habe die Sparte 909 Millionen Euro umgesetzt und weltweit 1500 Mitarbeiter beschäftigt.

Panasonic und Bayer kooperieren den Angaben zufolge bereits seit 20 Jahren im Vertrieb von Diabetes-Selbsttests. Durch die Zusammenführung des globalen Vertriebsnetzes der Bayer-Sparte mit der Produktionskompetenz der Japaner lasse sich der internationale Markt noch besser bearbeiten, heißt es.

"Wir sind überzeugt, dass der Verkauf von Diabetes Care an unseren langjährigen Partner Panasonic Healthcare ein richtiger Schritt ist, um das Geschäft für die Zukunft nachhaltig aufzustellen", kommentiert Bayer-Vorstand Werner Baumann den Deal.

Mit dem Abschluss der Transaktion einschließlich Genehmigung durch die Kartellbehörden werde zum ersten Quartal 2016 gerechnet.

Für 1,2 Milliarden Euro hatte KKR vor zwei Jahren die Mehrheit an der Gesundheitssparte des japanischen Elektronikriesen übernommen; Panasonic ist weiterhin mit 20 Prozent beteiligt. Zu den großen KKR-Investments im Gesundheitsmarkt zählte 2006 der Einstieg bei dem britischen Pharmagroßhändler Alliance Boots für über 16 Milliarden Euro.

Weitere Healthcare-Firmen im Portfolio sind etwa der US-Medizintechnikhersteller Biomet oder der pharmazeutische Auftragshersteller Capsugel. (cw)

Mehr zum Thema

Pilotstudie mit Aducanumab

Fokussierter Ultraschall verstärkt Anti-Amyloid-Therapie

Neuroimaging

ZI in Mannheim erhält 7-Tesla-MRT

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen