Vernetzung

Clouddienst soll Bildgebung verbessern

Bildgebende Verfahren sind eine Herausforderung. Eine neue Anwendung soll Ärzten die Arbeit mit ihnen erleichtern.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Die Arbeit mit bildgebenden Verfahren ist für Ärzte mitunter sehr zeitaufwändig. Entlastung soll hier künftig eine neue technische Lösung bieten: Die Software teamplay von Siemens Healthcare verspricht Medizinern unter anderem eine einfachere Auswertung der Auslastung von Geräten, wie Computertomografen sowie eine bessere Kontrolle von Strahlendosen und eine bessere Zusammenarbeit mit Kollegen, wenn es um das Tauschen und Auswerten von medizinischem Bildmaterial geht.

"Mit teamplay wollen wir die Vernetzung von Ärzten fördern und die diagnostische Qualität der Untersuchungen verbessern", erklärt Thomas Friese, der die Software mitentwickelt hat, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Angelegt ist die Anwendung als Cloud basierter Dienst. Anwender, die mit der Software arbeiten möchten, benötigen eine Internetverbindung und ihren Browser, um Funktionen nutzen zu können. Dies habe den Vorteil, ortsunabhängig auf Daten zugreifen zu können. Die Software befindet sich auf einem Server - auf lokalen Computern müsse kein Programm zusätzlich installiert werden. Nötig dafür sei ein Account unter der Adresse https://teamplay.siemens.com/login.html, der Zugriff auf die Plattform ermögliche. "An diesem Ort werden Daten, Nutzer und Geräte miteinander verbunden, um besser in Klinik und Praxis arbeiten zu können", sagt Friese.

Interessant sei die Anwendung speziell für Einrichtungen mit großer Flotte ab zirka zehn Geräten, da es dort viele Informationen gebe, die mit einer Datenanalyse in Echtzeit ausgewertet werden könnten. Bislang besteht die Anwendung aus drei Modulen: "Usage" zeige Benutzern Nutzungs- und Leistungsdaten der Geräte an, wie den Patientendurchsatz. Spannend dabei sei, wie Freise betont, dass sich Einrichtungen auf Grundlage anonymisierter Daten untereinander vergleichen könnten. "Dose" ermögliche die Dosisüberwachung bei Untersuchungen. Die applizierte Dosis werde anhand der Art der Untersuchung und der untersuchten Körperregion analysiert und biete einen Überblick über das eingesetzte Geräte-Protokoll. "Protocols" erleichtere das Bearbeiten, Analysieren und Kommentieren der Scanprotokolle.

Vertrieben werde teamplay als Freemium. Das bedeute, dass die Basisanwendung kostenlos ist. Anwender müssten aber für bestimmte Funktionen bezahlen - oder einen Premium-Nutzeraccount erwerben. Derzeit befindet sich teamplay nach Unternehmensangaben in der finalen Testphase. "Momentan haben wir Kunden im dreistelligen Bereich, die die Anwendung benutzen", so Friese. Marktschwerpunkte seien für Siemens Deutschland und die USA. In Kürze soll der Dienst hierzulande mit allen Modulen in der finalen Fassung bereit stehen. "Unsere Vision für die Zukunft ist, die Plattform als Netzwerk für große und kleine Versorger im gesamten Gesundheitswesen zu etablieren", konkretisiert Friese. (mh)

Mehr zum Thema

Geschäftszahlen 2023

Medizintechnikkonzern B. Braun steigert Umsatz leicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen