Medica

Bioprinting als Chance für die Transplantation

3-D-Drucker, die transplantierbare Organe herstellen? 2050 könnte es so weit sein. Doch bereits jetzt bieten die Drucker neue Möglichkeiten in der Versorgung.

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Noch Zukunftsmusik: Lebensfähige Organe aus dem 3-D-Drucker. So könnte der Druckprozess aussehen.

Noch Zukunftsmusik: Lebensfähige Organe aus dem 3-D-Drucker. So könnte der Druckprozess aussehen.

© lucadp / fotolia.com

HAMBURG. Bioprinting wird ein Thema sein, das bei der kommenden Medica (13. bis 17. November in Düssledorf) voraussichtlich viele Menschen interessieren wird. Die Visionen sind verlockend: Selbst die Herstellung von Organen über 3 D-Drucker wird inzwischen nicht mehr ausgeschlossen.

Allerdings warnte Experte Dr. Marcel Pfützner bei der Medica Preview in Hamburg vor übersteigerten Erwartungen insbesondere bei den Organen: "Da sind wir noch nicht so weit", sagte der Gründer und Geschäftsführer der MMM Medizinische Modellbau Manufaktur.

Noch keine lebensfähigen Organe druckbar

Als Zeitrahmen für die Herstellung kompletter Organe aus dem Drucker nannte er 2050, auch wenn sich einzelne Unternehmen kürzlich deutlich optimistischer geäußert hatten.

 Nach Angaben Pfützners ist die Herstellung kompletter Organe durch 3 D-Drucker zwar möglich – dies sind aber ausschließlich nicht lebensfähige Anschauungsobjekte. Beim Versuch, die Modelle mit menschlichen Zellen zu besiedeln, befinde man sich noch im Forschungsstadium.

Deutlich weiter ist man dagegen bei Prothesen und Implantaten. Pfützner erwartet deshalb, dass 3 D-Drucker in wenigen Jahren in zahlreichen Kliniken, aber auch in manchen Facharztpraxen stehen werden.

Gedruckte Prothesen: Preise sinken wohl

Zugleich rechnet er mit deutlich sinkenden Preisen. Grund für seinen Optimismus: Über den Drucker lassen sich die Produkte auf Grundlage digitaler Bilder nicht nur personalisieren, sondern weisen auch deutlich weniger Gewicht auf als etwa bisherige Prothesen.

Hinzu kommt, dass weniger aufwendige Druck-Erzeugnisse auch als vorübergehende Ersatzlösungen dienen können, bis das Endprodukt fertig ist. Im Operationssaal könnte durch den Einsatz von 3D-Lösungen Zeit und damit Geld gespart werden.

Auch Krankenkassen und Arbeitgeber könnten profitieren, wenn die Betroffenen schneller wieder arbeitsfähig werden. (di)

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