Kommentar zu Büsum

Kommunen am Start

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Kommunen als Träger von Ärztezentren - was bislang fast unbemerkt im Sozialgesetzbuch stand, könnte demnächst an der Nordseeküste Realität werden. Für die Region scheint damit ein Weg gefunden, wie auch künftig hausärztliche Versorgung noch vor Ort stattfinden könnte - wenn auch unter anderen Bedingungen.

Klar ist: In der jetzigen Form mit Einzelpraxen wird es ambulante Versorgung in der gewohnten Breite schon in einigen Jahren nicht mehr geben. Eine Lösung ist bislang nicht in Sicht.

Auch kommunale Eigeneinrichtungen taugen nicht als Pauschallösung. Sie sind nur in Ausnahmefällen möglich, und viele Gemeinden scheuen Investitionen und wirtschaftliches Risiko.

Wo die Kommunen sich dafür entscheiden, müssen viele Detailprobleme gelöst werden: Welche Ärzte verlagern unter welchen Bedingungen ihren Sitz? Wer schafft es, ein solches Zentrum so zu managen, dass die Kommune es auch finanziell schultern kann?

Schließlich wird kein angestellter Arzt die Arbeitsleistung eines freiberuflich niedergelassenen Kollegen erreichen. Trotz solcher Bedenken sind kaum Alternativen zum kommunalen Träger in Sicht. Die KV könnte selbst als Träger auftreten oder Kliniken gehen noch stärker in die ambulante Versorgung. Angesichts dieser Auswahl werden sich alle Beteiligten weiter um neue Wege in der ambulanten Versorgung bemühen müssen.

Lesen Sie dazu auch: Kommunale Praxen: Büsum legt mit Ärztezentrum los

Mehr zum Thema

Landessozialgericht München

Abrechnungsausschlüsse gelten auch über Praxisgrenzen hinweg

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen