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Kein Selbstläufer

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Seit Jahren bekommen es niedergelassene Ärzte aus allen Ecken zu hören: Die Einzelpraxis ist tot, der Kooperation gehört die Zukunft. Auch wenn in der Aussage viel Wahres steckt, sollten sich Praxisinhaber nicht zu Schnellschüssen verleiten lassen.

Nach einer Untersuchung des Instituts IFABS entpuppt sich der Übergang von der Einzel- in die Gemeinschaftspraxis für viele Hausärzte als Enttäuschung. Weder sie selbst noch die Mitarbeiter und die Patienten sind danach wirklich zufrieden.

Das liegt nicht an der Gemeinschaftspraxis an sich. Viele Ärzte versuchen offenbar, die alte Einzelpraxis unter dem neuen Dach weiterleben zu lassen. Sie bereiten den Schritt nicht richtig vor und stimmen die Abläufe und Zuständigkeiten in der gemeinsamen Praxis nicht ausreichend ab. Kein Wunder, dass die Dinge nicht rund laufen.

Die Untersuchung ist ein Indiz dafür, dass eine Reihe von Hausärzten den Schritt in die verbindliche Kooperation nur halbherzig vollziehen - sie tun, was ihnen empfohlen wird und nicht, was sie für richtig halten.

Die Zusammenarbeit in einer Gemeinschaftspraxis hat viele Vorteile. Wer aber glücklicher in der Einzelpraxis ist, sollte besser dort bleiben. Die Ärzte, die Mitarbeiter und die Patienten haben mehr davon.

Lesen Sie dazu auch: Kooperation: Mehr als Teamgeist ist gefragt

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