Versorgung

AOK Nordost sieht Ärztenetze als Partner

Die AOK Nordost setzt auf Netze, die integrierte und strukturierte Versorgungsabläufe entlang von Behandlungspfaden organisieren.

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Wenn Fach- und Hausärzte im Netz kooperieren, profitieren davon auch Patienten und Kassen.

Wenn Fach- und Hausärzte im Netz kooperieren, profitieren davon auch Patienten und Kassen.

© Stefan Rajewski / fotolia.com

BERLIN. Die AOK Nordost setzt zunehmend auf Ärztenetze als Vertragspartner. Unter dem Titel "Mein AOK-Gesundheitsnetz" kooperiert die Kasse derzeit mit elf Arztnetzen, davon sieben in Berlin, drei in Brandenburg und eines in Mecklenburg-Vorpommern.

Die AOK Nordost bezeichnet ihre Netzversorgung als hausärztlich basierte integrierte Vollversorgung. 421 Ärzte beteiligen sich insgesamt an den Verträgen auf Basis des Paragraf 140 SGB V.

Sie betreuen laut Kasse insgesamt rund 32.000 Versicherte mit einem Durchschnittsalter von 64,5 Jahren. Die Kooperationen bestehen zum Teil schon seit 2005.

Die Netze übernehmen im Rahmen der Verträge Budgetverantwortung. Zudem erkennt die Kasse nur Netze mit professionellem Management an, die integrierte und strukturierte Versorgungsabläufe entlang von Behandlungspfaden organisieren. Zur Qualitätssicherung beteiligen sich die Partnernetze der AOK Nordost an dem Projekt QuATRo (Qualität in Arztnetzen - Transparenz mit Routinedaten).

Bei QuATRo sollen aus Routinedaten wissenschaftlich abgesicherte Qualitätsindikatoren ermittelt werden. Eine erste Analyse zeigt laut AOK Nordost, dass die Versorgungssituation in den betrachteten Arztnetzen oft besser ist als in der Regelversorgung. Einbezogen sind dabei auch sieben Netze, mit denen die AOK Nordost kooperiert. Die Qualitätsdaten für alle Netze sollen im Herbst vorliegen.

"Versorgungssituation hat sich für Patienten klar verbessert"

Über spürbare Verbesserungen berichten aber bereits jetzt die Ärzte in den Netzen. Ludwig Schaffner-Kubicki, Allgemeinarzt mit Sitz in Britz/Berlin-Neukölln und Mitinitiator des Hausärztenetzes Neukölln-Tempelhof, berichtet von einer verbesserten Zusammenarbeit mit den kooperierenden Fachärzten.

"Wir können uns besser darauf verlassen, dass wir zeitnah eine Rückinformation bekommen. Die Fachärzte wissen, dass wir umsetzen, was sie empfehlen oder im Zweifel auch nachfragen. Und das ist doch ein viel besseres und erfüllenderes Arbeiten", so Schaffner-Kubicki.

Andreas Hagenow, Hausarztinternist in Elsterwerda und Initiator des Ärztenetzes Südbrandenburg (ANSB) sieht auch Vorteile für Patienten: "Die AOK arbeitet gemeinsam mit uns nun seit Jahren bei dem Aufbau eines richtungsweisenden und nach meiner festen Überzeugung zukunftstragenden Versorgungssystems zusammen. Die Versorgungssituation hat sich für die Patienten ganz klar und in vielerlei Hinsicht stark verbessert", sagt er. (ami)

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