Ärztegenossenschaft

Erodierende Selektivverträge bewirken Minus

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BAD SEGEBERG. Die Ärztegenossenschaft Nord schließt das vergangene Jahr mit einem geringfügigen Minus ab. Bei einem Umsatz von 1,3 Millionen Euro standen unterm Strich am Jahresende rund 8000 Euro Verlust.

Für das laufende Jahr erwartet Geschäftsführer Thomas Rampoldt sogar einen drastischen Anstieg des Verlustes auf über 50.000 Euro.

Als Grund dafür wird unter anderem das erschwerte Geschäft in der Abwicklung von Selektivverträgen genannt. Ersatzkassen haben bereits angekündigt, sich aus einem von der Genossenschaft betreuten Vertrag mit Augenärzten zurückzuziehen, was zu Einbußen führen wird.

Insgesamt habe das Geschäft mit Selektivverträgen in den vergangenen Jahren aber kontinuierlich zugenommen, heißt es. 1534 Ärzte nehmen inzwischen an den von der Genossenschaft betreuten Verträgen teil.

Bei ihnen sind laut Genossenschaft 28.650 Patienten eingeschrieben, die für ein Honorarvolumen von 25,4 Millionen Euro stehen. Die Genossenschaft erhielt für die Abwicklung dieser Verträge im vergangenen Jahr 433.000 Euro. Hier erwartet Rampoldt nun Rückgang.

Wichtigster Umsatzträger für die Organisation sind Provisionserlöse (550.000 Euro), unter anderem für die Vermittlung von Dienstleistungen. So hat etwa eine Genossenschaftstochter inzwischen 5800 Versicherungen vermittelt.

Potenzial sieht Rampoldt für die kommenden Jahre auch in einem anderen Dienstleistungsbereich: Das Management-Know-how der Genossenschaft wird zunehmend von Ärztenetzen nachgefragt.

In einigen Netzen im Norden hat die Organisation bereits die Geschäftsführung übernommen. Angesichts steigender Anforderungen an die Kooperationen hält Rampoldt weitere Management-Verträge für möglich. (di)

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