Personalführung

Urlaub dient immer weniger der Erholung

Viele Beschäftigte sind für ihren Chef oder Kollegen im Urlaub erreichbar. Viele stört das nicht. Die Erholung leidet allerdings darunter.

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BERLIN. Rund ein Sechstel der Beschäftigten nimmt zumindest gelegentlich Urlaub, um berufliche Aufgaben in Ruhe zu erledigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken", an der unter anderem die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) beteiligt ist.

Auch dienstliche Kontakte im Urlaub sind demnach für viele keine Seltenheit mehr. Immerhin ein Viertel der Befragten werde zumindest gelegentlich in den Ferien vom Arbeitgeber, Kollegen oder Kunden kontaktiert.

Ein Großteil fühlt sich hiervon nach eigenen Angaben nur wenig belastet. Dem eigentlichen Urlaubszweck, der Erholung, laufen diese Entwicklungen allerdings zuwider, erinnert die DGUV.

Mehr als ein Fünftel der Befragten denke im Urlaub immer oder oft an die Arbeit, ein weiteres Viertel zumindest gelegentlich. "An seinen Beruf zu denken ist nicht unbedingt etwas Schlimmes", sagt Dr. Hiltraut Paridon, Psychologin am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV.

"Wenn es aber dazu führt, dass man auch im Urlaub arbeitet und dienstliche E-Mails beantwortet oder andere Aufgaben erledigt, verhindert es den Zweck des Urlaubs: dass man sich erholt."

Zwar gebe nur ein Siebtel derjenigen, die im Urlaub an die Arbeit denken, an, sich stark davon belastet zu fühlen. "Allerdings wird bei diesen Befragten auch deutlich, dass die Erholung unter der Belastung leidet", so Paridon.

Als Grund dafür, auch im Urlaub zu arbeiten, sagen die Befragten größtenteils, dass sie dies aus Pflichtgefühl tun oder weil dringliche Aufgaben anstehen. (maw)

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