Neue Arzneimodule: Ärzte erhalten nun doch Übergangsfrist

NEU-ISENBURG (juk/ger/ava). Unter dem Zertifizierungschaos für die seit 1. Juli vorgeschriebenen Arzneimittelmodule sollen Vertragsärzte nicht leiden. Die KBV setzt sich dafür ein, dass vorerst keine Sanktionen ausgesprochen werden.

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"Wir empfehlen den KVen, in einem Übergangszeitraum bis zum 30. September 2008 keine Maßnahmen gegen den Vertragsarzt zu treffen, wenn er noch nicht zertifizierte Software einsetzt", heißt es in einer Stellungnahme, die die KBV gestern abgab. Bis dato haben zehn Arzneimittelmodule grünes Licht für den Einsatz in den Praxen bekommen. Eine Liste der zertifizierten Software hat die KBV auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Viele Praxen hatten am Dienstag und Mittwoch nicht nur bei der Installation der werbefreien Arztmodule, sondern auch bei der Einführung der neuen Arzt- und Betriebsstättennummer große Probleme (wir berichteten). Bei den KVen und Softwarehäusern klingelten die Telefone ohne Unterlass. In einigen Bundesländern wurden zusätzliche Hotlines eingerichtet, um den Ansturm der Anrufer zu bewältigen.

Stundenlang war zum Beispiel der Internist Dr. Eckart Ingo Sporleder aus Frankfurt am Main am Dienstag mit Änderungen beschäftigt. Um die Arztnummern und die Betriebstättennummern auf die Formulare zu drucken, waren Updates mit neuen Druckanweisungen nötig. "Nach dem Update waren bei mir die Druckanweisungen im Programm so gestört, dass die Textverarbeitung nicht mehr richtig funktionierte. Zum Beispiel wurden Arztbriefe auf Größe DIN A5 formatiert. Außerdem war der übliche Standarddrucker nicht mehr eingerichtet. Das um Hilfe gerufene Software-Haus rief erst nach 25 Stunden zurück."

Lesen Sie dazu auch: KBV: Die Anträge vieler Softwarehäuser kamen spät

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