Kommentar

Wird das Safenet ein Rohrkrepierer?

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Um viele Niedergelassene über das KV-eigene Safenet online zu bringen, muss sich die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) noch viel einfallen lassen. Der Vorstand wird nicht müde, die Vorzüge der verschiedenen Dienste zu preisen - aber die KVWL-Mitglieder nehmen das Angebot nur sehr zögerlich an.

Erst 900 der 13 000 Vertragsärzte und -psychotherapeuten in Westfalen-Lippe nutzen die Safenet-Plattform, etwa für die Online-Abrechnung oder den geschützten E-Mail-Verkehr mit Kollegen. Das sind viel weniger, als die KVWL erwartet hatte. Auch die Prämie von 750 Euro für Ärzte, die über Safenet online abrechnen, bringt das Projekt nicht in Schwung.

Die Zurückhaltung liegt zum Teil an einer generellen Skepis gegenüber dem Medium Internet, wenn es um den Praxis-Rechner geht. Das kann es aber nicht allein sein. Nach Angaben der KVWL sind immerhin 4500 westfälisch-lippische Ärzte in ihren Praxen online, das ist bundesweit ein Spitzenwert.

Die meisten sehen aber keinen Grund, von ihrem bisherigen Provider ins Safenet zu wechseln. Vielleicht ist ihnen das Angebot zu teuer oder zu umständlich, oder sie erkennen den Zusatznutzen nicht. Wenn es der KVWL nicht gelingt, den Ärzten mit dem Safenet einen fühlbaren Mehrwert zu bieten, könnte das Projekt zum Rohrkrepierer werden.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte scheuen Mehrpreis für Datensicherheit

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