Die conhIT mausert sich zum Branchentreff für Klinik-IT

Die IT-Industrie und die Organisatoren der KISTagung machen auf der conhIT 2009 gemeinsame Sache. Für IT-Verantwortliche in Kliniken wird die conhIT damit zu einem zentralen Ereignis im Veranstaltungskalender.

Philipp Grätzel von GrätzVon Philipp Grätzel von Grätz Veröffentlicht:

Schon fünf Wochen vor der Veranstaltung konnte die Messe Berlin die erste Erfolgsmeldung herausgeben: Mit über 150 Unternehmen wird die Zahl der Aussteller bei der conhIT 2009 höher liegen als im Vorjahr. Die vom Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) vor einigen Jahren ins Leben gerufene Messe für Gesundheits-IT expandiert also.

In Zeiten, in denen andere IT-Messen bei den Ausstellerzahlen Rückgänge im deutlich zweistelligen Prozentbereich verzeichnen mussten, kann das als Erfolg gelten. Auch mit Blick auf die Besucherzahlen äußert sich der Vorsitzende des VHitG, Jens Naumann, optimistisch: "Wir gehen davon aus, dass wir die Vorjahreszahl von 2500 Fachbesuchern deutlich überbieten werden."

Zugkräftiger Kongress als zweite Attraktion

Die Chancen dafür stehen gut. Denn anders als im Vorjahr wird die conhIT in diesem Jahr gemeinsam mit der KIS-Tagung stattfinden. Die Messe erhält damit einen zugkräftigen Kongress als zweite Attraktion neben der Industrieausstellung. Die KISTagung war lange Jahre so etwas wie der Szene-Treff für die Klinik-IT-Community in Deutschland. Hier wurde in der Vergangenheit gerne auch mal über die Industrie hergezogen und das hohe Lied der selbst programmierten EDV-Lösungen angestimmt.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Dass man jetzt mit dem VHitG gemeinsame Sache macht, ist für den Verantwortlichen der KIS-Tagung, Professor Paul Schmücker vom Institut für Medizinische Informatik an der Hochschule Mannheim, nur folgerichtig: "Die Klinik-IT ist in immer stärkerem Maße auf die Zusammenarbeit mit der Industrie angewiesen", so Schmücker. Komplexe Systeme, wie sie etwa bei der IT-Sicherheit oder bei der einrichtungsübergreifenden Vernetzung gefragt sind, kann niemand mehr ohne die Industrie stemmen. Die bisherige Trennung in eine Industriemesse und eine von Anwendern getragene Arbeitstagung entspreche nicht mehr den Bedürfnissen.

Ohne die Industrie geht in Sachen Klinik-IT nichts mehr

Allerdings: Vor zwei Jahren war ein ähnlicher Versuch schon einmal unternommen worden. Damals scheiterte das Experiment, weil sich die Kliniken nicht genug vertreten sahen. Dem trägt die conhIT 2009 Rechnung: Kongress und Ausstellung werden zeitlich getrennt. Vormittags Kongress, nachmittags Messe - diese Zauberformel soll dafür sorgen, dass bei der dreitägigen Veranstaltung sowohl Anwender als auch Hersteller auf ihre Kosten kommen. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das auch klappen wird", sagt Dr. Carl Dujat vom Bundesverband Medizininformatik (BVMI). Der BVMI ist genauso im Beirat des conhIT-Kongresses vertreten wie die Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Statistik (GMDS), der Bundesverband Managed Care und nicht zuletzt die Bundesärztekammer.

Kliniken suchen über EDV Vorteile im Wettbewerb

Bei der geballten Prominenz aus dem Klinik-IT-Sektor wundert es nicht, dass die conhIT 2009 genau hier ihren Schwerpunkt hat. Wie können IT-Lösungen dazu beitragen, einer Klinik im Wettbewerb mit anderen Häusern Vorteile zu verschaffen? Auf diesen gemeinsamen Nenner lassen sich viele der Sessions bringen, die speziell für die Bedürfnisse der Klinik-IT zugeschnitten wurden. "IT-gestütztes Organisationsmanagement", "IT-gestützte Dokumentation in Tumorzentren", "Business Intelligence" oder "Strategische Aspekte der Krankenhaus-IT": Das sind nur vier von insgesamt 15 Kongressveranstaltungen mit über 40 Referenten.

Dazu kommt eine Fortbildungsakademie, bei der mehrere klinikrelevante Themen sehr intensiv und praxisnah behandelt werden, darunter "IT in der Arzneimitteltherapie", "Beschaffung von IT-Systemen" und "Telemedizinische Dienstleistungen anbieten". Da sollte wirklich für jeden etwas dabei sein, zumal die Preise mit 115 Euro pro Tag beziehungsweise 265 Euro für drei Tage noch moderat sind. Außerdem können Ärzte bis zu 16 Fortbildungspunkte beim conhIT-Kongress und der conhIT-Akademie sammeln.

www.conhit.de

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