Wie sicher ist der Arzt-Navigator der AOK?

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DÜSSELDORF (reh). Wie lässt sich Manipulation in Arztbewertungsportalen verhindern? Der fürs nächste Jahr geplante Arzt-Navigator der AOK soll es laut der Bertelsmann Stiftung zeigen. In einem Workshop zum Thema Arztbewertungsportale am 21. November auf der Medica Media erklärte Uwe Schwenk, Programmdirektor der Bertelsmann Stiftung, wie man das Portal und damit Ärzte vor Falschbewertungen schützen will. Hintergrund: Die Bertelsmann Stiftung erarbeitet für die AOK den Fragebogen, der auf dem Portal hinterlegt wird.

Und damit ist auch schon einer der wichtigsten Punkte angesprochen: Auf dem AOK-Portal sollen Patienten sich nicht einfach frei äußern, sondern einen vorgegebenen Fragebogen beantworten. Diese Befragung, die zudem keine Freitextfelder enthält, soll verhindern, dass jemand andere Internetnutzer beziehungsweise Patienten dazu auffordert, ebenfalls eine ganz bestimmte Bewertung abzugeben.

Diese Manipulationsaufforderungen und Mehrfachbewertungen durch ein und dieselbe Person würden aber auch dadurch verhindert, dass sich die Patienten mit extern generierten Zugangsdaten einloggen müssten, so Schwenk. Gebe der Patient eine erneute Bewertung ab, würden die Daten der früheren Bewertung überschrieben.

Extrembewertungen wollen AOK und Bertelsmann Stiftung durch die Definition einer Mindestzahl von Bewertungen und eine aktive Ansprache der AOK-Versicherten abwenden. Auch Diffamierungen von Ärzten sollen ausgeschlossen werden: durch den Verzicht auf Freitextfelder und die Möglichkeit für Ärzte, Bewertungen zu kommentieren.

Derzeit ist die Bertelsmann Stiftung mit der Entwicklung des Fragebogens beschäftigt. Den Start des AOK Arzt-Navigators sieht Schwenk im Spätsommer 2010.

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