ConhIT 2014

Rund um vernetzte Gesundheit

Heute startet in Berlin die conhIT. Der Branchentreff vereint Messe und Kongress - und spricht längst nicht mehr nur die Kliniken an. Auch für niedergelassene Ärzte gibt es einiges in Sachen Vernetzung und mobile Lösungen zu sehen.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Bis zum 8. Mai wehen vor dem Messegelände Berlin die Fahnen der conhIT und laden zum Austausch rund um das Thema Gesundheits-IT.

Bis zum 8. Mai wehen vor dem Messegelände Berlin die Fahnen der conhIT und laden zum Austausch rund um das Thema Gesundheits-IT.

© Messe Berlin

BERLIN. Wenn sich heute auf dem Gelände der Messe Berlin die Tore zur "conhIT - Connecting Healthcare IT" öffnen, wird sie wieder eines der zentralen Themen sein: die intersektorale Vernetzung im Gesundheitswesen.

Denn nach wie vor kämpfen die verschiedenen Institutionen mit Hürden - nicht nur auf technischer Seite. So versteht sich auch die diesjährige conhIT nicht als reine IT-Messe, sondern als Dialogplattform zwischen Herstellern, Anwendern, Politik und Wissenschaft.

Spannend ist dabei vor allem, dass der Verein Elektronische FallAkte einen Prototypen seines EFA-Provider-Systems am Beispiel eines Palliative Care-Netzwerk in Nordrhein-Westfalen vorstellen wird (Halle 2.2, Stand C-110).

Das System nutzt die elektronische Fallakte (EFA) 2.0, die auf Basis von IHE-Profilen arbeitet. Damit steht die Schnittstelle zur EFA im Prinzip allen IT-Systemen offen.

Hilfe beim Verordnungsmanagement

Aber auch bei der immer wieder heiß diskutierten S3C-Schnittstelle der gevko GmbH gibt es einiges Neues. So könnten regionale Arzneimittelinitiativen wie das Bremer Arzneimittelregister BAR© und ARMIN in Thüringen und Sachsen (ehemals ABDA-KBV-Projekt) Ärzten in ihrer Praxissoftware mithilfe der Schnittstelle indikationsspezifische Verordnungsalternativen im System anzeigen, ohne den Praxisalltag oder die Verordnungsroutine zu stören, berichtet die gevko GmbH.

Auf der Messe können sich Ärzte vor Ort anschauen, wie so etwas funktioniert (Halle W, Stand 109b).

Lohnenswert dürfte zudem ein Blick zu unseren dänischen Nachbarn sein. Dänemark ist dieses Jahr nicht nur Partnerland der conhIT, der Einsatz der Gesundheits-IT wird dort auch sehr aktiv vorangetrieben.

Bereits im Juni 2013 hat die dänische Regierung eine Strategie zur Digitalisierung des dänischen Gesundheitssystems vorgestellt, die bis 2017 läuft.

 Im Vergleich zum deutschen Dauerprojekt elektronische Gesundheitskarte also ein sehr überschaubarer Zeitraum. Das Ziel der dänischen Strategie ist dabei ähnlich: Den bisherigen Einsatz von IT- und Telematik-Lösungen optimieren und landesweit implementieren.

Interessant ist allerdings, wie das Partnerland diese Prozesse lenkt. Dabei haben die insgesamt 32 dänischen Aussteller einiges an mobilen und telemedizinischen Anwendungen im Gepäck.

Best Practice Beispiele aus der heimischen Telematik- und Telemedizinlandschaft können sich interessierte Praxisteams und Ärztenetze hingegen auf dem Stand der ZTG GmbH (Halle 2.2, Stand C-113) ansehen.

Mobile Helfer für Praxen

Da Vernetzung jedoch oft im Kleinen anfängt, zeigen die Praxis-EDV-Anbieter, wie sie Ärzte mit ihren vernetzten und mobilen Lösungen im Alltag unterstützen können - so etwa die CompuGroup (Halle 1.2, Stand D-103) mit ihrem Projekt "Sektorenübergreifende Vernetzung im Medikationsmanagement über MediPlanOnline", das in das Bayerische Förderprogramm "Leitprojekte Medizintechnik" (www.itzb.de) aufgenommen wurde.

Mit der webbasierte Lösung für das Verordnungsmanagement entsteht laut dem Unternehmen ein patientenindividueller, einheitlicher Medikationsplan im Netz, mit dessen Hilfe Dosierungs- und Medikationsänderungen, die Pflege der Stammdaten, die Darstellung von Vitalwerten und weitere wichtige Informationen online dargestellt werden können.

Auf dem Stand der medatixx (Halle 1.2, Stand A-104) können sich Ärzte über die Ambulanz- und MVZ-Software x.vianova informieren, die auf Basis der HTML5-Technologie für Smartphones und Tablet-PCs entwickelt wurde.

Mittels der App kann mobil auf die Patientenstammdaten, die gesamte Karteikarte und das Wartezimmer zugegriffen werden.

Ärzte könntzen ortsunabhängig die komplette ambulante medizinische Dokumentation einsehen sowie in x.vianova vorhandene Laborergebnisse oder verordnete Medikamente abrufen, erklärt das Unternehmen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen