Kommentar

Prävention versus Honorareinbußen

Von Monika Peichl Veröffentlicht:

Es mag gute Gründe geben, die Gesundheitsvorsorge in den Betrieben zu stärken und dafür Geld in die Hand zu nehmen, wie es in der Studie der Unternehmensberatung Booz & Company vorgeschlagen wird. Dass auch in die Präventionstöpfe der ambulanten Versorgung gelangt werden soll, kann den niedergelassenen Ärzten nicht gefallen.

Es ist nicht zu erwarten, dass sie die Idee begrüßen, sie sollten dieses relativ attraktive Vergütungssegment mit Betriebsärzten und arbeitsmedizinischen Diensten teilen.

Die kurative Medizin bliebe weiterhin ihre Domäne, und den Niedergelassenen würden aus der betrieblichen Vorsorge Patienten zugeführt, die sonst einen Bogen um Arztpraxen machen, wird argumentiert. Aber kompensiert das die möglichen Abflüsse aus der Vergütung für Präventionsleistungen? Wer das durchsetzen will, wird Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Dazu kommt: Dass Prävention auf mittlere oder lange Sicht Kosten einspart, klingt immer plausibel, ist aber nicht leicht zu belegen. Erst einmal verursachen solche Maßnahmen neue Kosten. Man kann viel Sympathie für den betrieblichen Ansatz haben, doch dass er im GKV-System derzeit viele Freunde finden wird, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Prävention spart Unternehmen bares Geld

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen