Ärzteumfrage

Beste Stimmung bei Hämatologen und Onkologen

Mehr als jeder zweite Vertragsarzt wertet seine Situation positiv. Das zeigen die Daten aus dem ZI-Praxispanel. Die Hausärzte sind größtenteils zufrieden - andere Fachgruppen hingegen nicht.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Alles paletti, Daumen hoch!

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© Robert Kneschke / fotolia.com

NEU-ISENBURG. Trotz einer Wochenarbeitszeit von vielfach über 50 Stunden - die zu rund einem Drittel gar nicht für die direkte Patientenversorgung aufgebracht wird - werten Praxisinhaber ihre Situation als Vertragsarzt eher positiv. Das zeigt der Jahresbericht 2012 des ZI-Praxis-Panels (ZiPP).

Immerhin 57 Prozent der befragten Praxisinhaber geben an, dass ihre Situation als Vertragsarzt gut oder sogar sehr gut ist. Ausgewertet wurden die Antworten von insgesamt 4436 Ärzten aus 25 Fachgruppen. Über ein Drittel bewerteten ihre Situation allerdings mit weniger gut, sechs Prozent sogar mit schlecht.

Vier von fünf Onkologen geben ein positives Urteil ab

Bei der Bewertung zeigt sich allerdings eine starke Variation zwischen den einzelnen Fachgruppen. Neun von ihnen äußerten sich eher pessimistisch. Spannend ist aber, dass gerade die Hausärzte zu 59 Prozent ihre vertragsärztliche Situation als gut oder sehr gut werten.

Bei den Kinder- und Jugendmedizinern sind es sogar 70 Prozent. Dabei macht der Anteil der GKV-Einnahmen an den Gesamteinnahmen der Praxis bei den Hausärzten 83 Prozent und bei den Kinderärzten genau 80 Prozent aus.

Spitzenreiter in Sachen gute Stimmung sind allerdings die Hämato- und Onkologen: Hier gaben 81 Prozent der befragten Praxisinhaber ein positives Urteil ab. Bei ihnen liegt der Anteil der GKV- an den Gesamteinnahmen bei 78 Prozent.

Auffallend ist zudem die positive Stimmung bei den psychotherapeutischen Fachrichtungen: So bewerten 63 Prozent der Psychiater ihre vertragsärztliche Situation als gut oder sehr gut, bei den Kollegen der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie sind dies 65 Prozent und bei den Psychotherapeuten sogar 74 Prozent.

Die Kinder- und Jugendpsychologen stehen dem etwas nach: Nur etwas mehr als die Hälfte urteilt positiv über die eigene Situation als Kassentherapeut.

Rheumatologen bilden das Stimmungs-Schlusslicht

Aber auch bei den Internisten fällt das Urteil über die vertragsärztliche Gesamtsituation vielfach positiv aus. Von den befragten Gastroenterologen zeigten sich 62 Prozent positiv gestimmt. Die Kardiologen und die Pneumologen schätzen jeweils zu 58 Prozent ihre Situation als gut oder sehr gut ein, die Angiologen zu 57 Prozent.

Ein ganz anderes Bild zeichnen die Rheumatologen. Gerade einmal ein Viertel wertet die Situation als Vertragsarzt mit gut. Die Hälfte der befragten Radiologen sehen die eigene Situation als Kassenarzt insgesamt als weniger gut, 24 Prozent sogar als schlecht an.

Damit bilden die Rheumatologen in der Bewertung die Schlusslichter. Dabei machen bei ihnen die GKV-Einnahmen drei Viertel der Gesamteinnahmen der Praxis aus.

Viel besser sieht die Stimmung allerdings auch bei den Orthopäden nicht aus: Hier geben 26 Prozent an, dass ihre Situation als Vertragsarzt schlecht ist, 45 Prozent, dass sie weniger gut ist. Und lediglich 30 Prozent sind positiv gestimmt.

Interessant ist, dass bei den Orthopäden 30 Prozent der Praxiseinnahmen aus dem PKV-Bereich und 63 Prozent aus GKV-Tätigkeit stammen. Ähnlich ist die Stimmung auch bei den Chirurgen - nur rund ein Drittel gibt eine positive Wertung ab.

Nur minimal besser sieht die Situation bei den Augen- und HNO-Ärzten aus. Die Augenärzte geben zu 34 Prozent, die HNO-Ärzte zu 36 Prozent ein positives Urteil ab. Fast zwei Drittel der Augen- und HNO-Ärzte äußern sich hingegen negativ.

Bei den Urologen schätzen immerhin 38 Prozent ihre Situation als Vertragsarzt als gut oder sehr gut ein, bei den Dermatologen 40 Prozent.

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