Für Praxen

KBV bietet kostenlosen Impf-Check

Mit wenigen Klicks können Ärzte herausfinden, ob ihr Impfmanagement Lücken aufweist. Möglich macht es ein neuer Online-Service der KBV. Vor dem Hintergrund der Masernwelle in Berlin rät die KBV, Patienten gezielt auf deren Impfstatus anzusprechen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Ein Kreuz, das die KBV-Vize Regina Feldmann mit Sicherheit gerne sieht: Bestätigung der Masern-Vakzinierung im Impfpass.

Ein Kreuz, das die KBV-Vize Regina Feldmann mit Sicherheit gerne sieht: Bestätigung der Masern-Vakzinierung im Impfpass.

© Achim Scheidemann / dpa

BERLIN. Anlässlich des großen Masernausbruchs in Berlin schaltet sich nun auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in die Diskussion um eine Impfpflicht ein.

Gegen das Impfen gibt es demnach nach Ansicht von KBV-Vize Regina Feldmann "kein sachliches Argument". Ärzte sollten ihre Patienten auf deren Impfstatus ansprechen, forderte Feldmann in einem Video-Interview mit KV-on.

Nur eine hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung schütze vor derartigen Ausbrüchen wie es Berlin gerade bei den Masern erlebt, betonte Feldmann. Schutzimpfungen gehörten zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen.

Es sei "verantwortungslos, einen derart wirksamen Schutz gegen Infektionskrankheiten abzulehnen", fügte sie hinzu. Schließlich würden damit andere Menschen gefährdet.

Zudem gingen Infektionskrankheiten oft mit schweren Komplikationen und Nebenwirkungen einher.

Letzter Ausweg Impfpflicht

Feldmann zeigt sich durchaus offen für den Zwang zur Vakzinierung: "Wenn es nicht anders geht, wird man wohl in bestimmten Bereichen eine Impfpflicht einführen, um die Menschen zu schützen", sagte Feldmann.

Zumindest würde man damit eine hohe Durchimpfungsrate erreichen und die gefährlichen Infektionen vermeiden, ergänzt sie.

Um niedergelassene Vertragsärzte und deren Praxen fit für das Thema Impfen zu machen, bietet die KBV nun in der Reihe "Mein PraxisCheck" einen kostenlosen Online-Test an (wie kurz berichtet), mit dem Praxen ihr Impfmanagement schnell und einfach überprüfen und optimieren können.

 Bereits in der ersten Woche nach Start haben laut KBV rund 2000 Nutzer auf das Angebot zugegriffen. Der Test sei ein ideales Werkzeug, um die eigene Praxis zu prüfen, sagte Feldmann.

Mit dem neuen PraxisCheck können Ärzte anhand von elf Fragen in wenigen Minuten herausfinden, wie gut ihre Praxis in diesem Punkt ist und was sie noch verbessern können.

Die Themen reichen von der Information und Aufklärung der Patienten über die Beschaffung und Lagerung von Impfstoffen bis zum Risiko- und Fehlermanagement.

Die Fragen, Bewertungen und Empfehlungen basieren dabei laut KBV auf QEP, dem Qualitätsmanagement-System der KVen und der KBV.

Auswertung als PDF verfügbar

Der Online-Test liefert einen schnellen Überblick, wie gut die eigene Praxis ist. Jeder Teilnehmer erhält eine Auswertung als PDF, die das Ergebnis zusammenfasst sowie Tipps, Empfehlungen und einen Vergleich mit den anderen Teilnehmern.

Dabei bleibe jede Praxis anonym. Es werden keine persönlichen Daten wie Name oder IP-Adresse gespeichert. Erfasst werden lediglich einige freiwillige Angaben zum Beispiel zur Berufsgruppe.

Mehr zum Thema

Praxis-IT

KBV: Neuer Anforderungskatalog an PVS

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System